Der Luxusgüterkonzern wächst in allen Regionen. Nur im Raum Asien-Pazifik hat sich die Dynamik merklich abgekühlt.
Der Luxusgüterkonzern Richemont (CFR 79.2 0%) hat im Sommerhalbjahr den Umsatz gesteigert und dabei vor allem mehr Schmuck verkauft. Allerdings bekam Richemont die Probleme in Hongkong zu spüren und verfehlte mit den Ergebnissen die Erwartungen.
Der Konzernumsatz nahm in den Monaten April bis September 9% auf 7,4 Mrd. € zu, wie Richemont am Freitag bekanntgab. Um Währungseffekte sowie um Zu- und Verkäufe bereinigt rückte er 6% vor.
Deutlich abgeschwächt hat sich das Wachstum in Asien-Pazifik (+5%). Der Grund sind die Unruhen in Hongkong, wo die Einnahmen im zweistelligen Prozentbereich einbrachen. In allen weiteren Regionen ist Richemont gewachsen.
Höhere Kosten
Einmal mehr konnte Richemont im grössten Bereich Schmuck mit den Marken Cartier und Van Cleef & Arpels zulegen: Der Umsatz nahm 8% auf 3,74 Mrd. € zu. Der Umsatz im Bereich Specialist Watchmakers mit Marken wie IWC oder Piaget stieg nur 1% auf 1,57 Mrd. €.
Im neu eingeführten Segment «Online Distributors» kletterten die Verkäufe mit den Übernahmen des Onlinehändlers Yoox-Net-A-Porter und Watchfinder.com 32% auf 1,18 Mrd. € in die Höhe.
Der Betriebsgewinn (Ebit) stieg 3% auf 1,17 Mrd. €. Die dazugehörige Marge kam bei 15,7% zu liegen nach zuvor 16,6%. Höhere Kosten etwa fürs Verkaufsnetzwerk drückten auf die Profitabilität.
Keine Prognose
Unter dem Strich brach der Reingewinn 61% auf 869 Mio. € ein. Der Grund dafür ist ein Bewertungsgewinn auf Yoox-Aktien, den Richemont vor einem Jahr im Rahmen der Vollübernahme der Italiener verbuchen konnte.
Mit den Kennzahlen hat Richemont die Vorgaben der Analysten verfehlt, vor allem mit den Ergebnissen. Im Vorfeld haben die Experten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 7,44 Mrd. €, einem Ebit von 1,24 Mrd. € und einem Reingewinn von 948 Mio. € gerechnet.
Zu Aussichten äussert sich das Management von Richemont seit jeher äusserst zurückhaltend und Prognosen zu Geschäftszahlen werden in der Regel nicht abgegeben – so auch diesesmal