Anders als sonst geht Nayla Hayek, Präsidentin des Verwaltungsrates der Swatch Group, in ihrem Geleitwort nicht sofort auf das zurückliegende Geschäftsjahr ein, sondern auf die aktuelle Corona-Epidemie: „In der Regel berichte ich Ihnen an dieser Stelle über das vergangene Jahr. Aber dieses Jahr breche ich mit dieser Tradition und beginne mit der momentanen Situation. Ein Virus legt unsere Welt lahm und wieder mal sehen wir, dass die Strategie, in der Schweiz zu produzieren, sehr wichtig ist. Natürlich nicht nur für uns, auch sollten wir als Land wieder mehr darauf schauen, Medikamente, Lebensmittel und Basiskomponenten hier in der Schweiz und nicht nur wegen des Preises im Ausland zu produzieren.“
Das Geschäftsjahr 2019 war zwar noch nicht von der Corona-Krise betroffen, dafür aber vor allem im zweiten Halbjahr von den Unruhen in Hongkong. Zwar blieb der Gesamtumsatz mit 8.243 Millionen CHF (-1,8 %) nahezu stabil, das Betriebsergebnis jedoch sank gegenüber dem Vorjahr um 11,4 Prozent auf 1.023 Millionen CHF, „konnte sich aber über 1.000-Millionen-Grenze halten“, betont Nayla Hayek. Der Konzerngewinn ging ebenfalls zurück, und zwar um 13,7 Prozent auf 748 Millionen CHF.
„Das Berichtsjahr, insbesondere das zweite Halbjahr, war von den Ereignissen in Hongkong geprägt. Nebst den Wechselkursschwankungen hatten sie einen erheblichen Einfluss auf unsere Zahlen. Mit solchen äußeren Umständen müssen wir leben und wir haben gelernt, mit ihnen zu leben. (…) So schlagen wir dennoch eine unveränderte Dividende vor, was unser Vertrauen in die Zukunft und in Sie beweist“, richtet sie das Wort an die Aktionäre.
Dass Nayla Hayek mit gespaltener Zunge spricht, zeigt der Vergütungsbericht 2019, wo sie für ihre Aufgabe als Präsidentin des Swatch Group Verwaltungsrats 4,6 Mio. Schweizer Franken kassierte. Ihr Bruder Nick übertreibt es, indem er als KL Präsident / CEO 7,3 Mio. Schweizer Franken garniert, für eine wirklich mangelhafte Leistung unter dem Strich.