In der Welt der Luxus-Uhren ist es eine Sensation: Patek Philippe gibt den Widerstand gegen E-Commerce wegen der Corona-Krise auf.
Eigentlich ist die Sache klar für Thierry Stern, den Patron der Genfer Uhrenmanufaktur Patek Philippe: Das Internet sei «ein hervorragendes Tool, um Milch oder eine Jeans zu kaufen», sagte er vor rund einem Jahr in einem Interview mit der Schweizer Handelszeitung mit Marcel Speiser. Zum Verkauf einer Patek Philippe eigne es sich aber nicht. Entsprechend hat das Familienunternehmen es seinen Händlern faktisch untersagt, neue Patek-Uhren in ihren Online-Shops zu verkaufen.
Bis jetzt. Die Corona-Krise und der Lockdown des Detailhandels stellen die Welt derart auf den Kopf, dass selbst diese Firmenpolitik ab sofort nicht mehr gilt. Patek hat es seinen Händlern nun erlaubt, die Uhren der Manufaktur online zu verkaufen. Das bestätigt Raphael Gübelin, Chef des gleichnamigen Luzerner Traditionshaues und in der Schweiz der wichtigste Patek-Händler. Gübelin lobt, wie partnerschaftlich Patek den Fachhändlern in einer ausserordentlichen Situation wie der aktuellen Krise helfe.
Auch der weltgrösste Uhrenhändler Bucherer profitiert davon. Bucherer verkauft im Markt Deutschland ab sofort Patek-Uhren online. Allerdings nur vorübergehend, wie es auf der deutschen Bucherer-Website heisst. Was vorübergehend genau heisst, ist zur Stunde noch nicht klar. Quelle: HZ