Michel Loris-Melikoff, Geschäftsführer der Baselworld, hat bereits eingeräumt, dass eine neue Show, die sein Team 2021 starten will, nicht Baselworld heißen und nicht in Basel stattfinden kann.
Die Spatzen haben es bereits schon von den Dächer gepfiffen. Heute hat TICK-TALK von Oliver Müller, dem Gründer der in Genf ansässigen Uhrenberatung LuxeConsult, erfahren, dass die Muttergesellschaft der gestorbenen Baselworld, die MCH Group, den Namen “Swiss Watch Week” bereits im Januar registrieren liess und Termine im Kongresszentrum – Palais de Beaulieu – in Lausanne gesperrt hat, damit Anfang April 2021 eine Veranstaltung gestartet werden kann, die gleichzeitig mit Watches & Wonders Geneva sowie die neue, von der Fondation de la Haute Horlogerie geplante Genfer Uhrenmesse abgehalten werden soll.

Oliver Müller glaubt, dass die Veranstaltung 2021 viel kleiner sein würde als die Baselworld, höchstwahrscheinlich für rund 150 Aussteller, darunter Uhren, Schmuck und Ausrüstung.

Die MCH Group berät sich mit ehemaligen Baselworld-Ausstellern, hat jedoch offiziell die Ausstellung in Lausanne nicht bestätigt.
Mit dem Rebranding wollen sich die Veranstalter offenbar vom negativem Image der Baselworld lösen, nachdem die Stadt “die Besucher einmal jährlich mit unverschämten Aufschlägen für Hotels, Essen und Taxi ausgepresst hat”, wie wir berichtet hatten.
Ich frage mich, wo ist da die gesuchte Vision einer Messe, die vieldiskutierte Transformation in die heutige Zeit, die Innovationen, von Bernd Stadlwieser und Michel Loris-Melikoff, braucht es hierfür zwei Spitzenmanager mit je einem Gehalt von 1 Millionen Schweizer Franken im Jahr? Ich finde, wenn die MCH glaubhaft im Geschäft bleiben will, muss sie was grundlegend Neues lancieren, keinen Me-too-Event für die zweite und dritte Garde der Uhren-Industrie.
UP-DATE 20.05.2020

Auf Nachfrage von TICK-TALK.CH meinte Michel Loris-Melikoff: „Lausanne, Basel, Genf, Zürich, Luzern, Bern, alle sind mögliche Standorte mit gewissen Vor- und Nachteilen. Aber es ist heute einfach noch viel zu früh, um über irgendwelche Pläne zu sprechen“, so Loris-Melikoff. Erst müsse es ein Konzept geben.