Wie der vielversprechende Richemont Chef und einstiger Superstar Jérôme Lambert mit seinem provokanten 8,1 Millionen Jahres-Gehalt sowie seine Kollegen mit ihren fürstlichen Millionen zu einem Aufstand beim Richemont Personal führte, die Lambert’s Kopf und Kragen repektive Karriere kosten wird.
Mitten in der Coronakrise wurde die resolute Richemont-Personalchefin Sophie Guieysse heftig kritisiert. Es ging um die Gehaltspolitik des Schweizer Luxuskonzerns. Sie war in die Kritik geraten, weil sie treibende Kraft einer drastischen Erhöhung der Honorare der Konzernleitung um 35 Prozent gewesen sein soll, während andere leitende Manager Lohneinbußen von 20 Prozent und das Personal sogar Bonuskürzungen von 25 bis 50 Prozent hinnehmen mussten. Dies obwohl der Gruppengewinn sowie der Aktienkurs im zurückliegenden Geschäftsjahr (per Ende März) eingebrochen sind, seit dem Ausbruch der Corona-Krise auch die Umsätze dahinschmelzen und ein Grossteil der Mitarbeiter Kurzarbeit leisten musste, hat sich die Geschäftsleitung des Konzerns fürstliche Honorare ausbezahlt. Nun wurde die 57-Jährige entmachtet. Nach Medienberichten hatte Richemont, Besitzer von so schillernden Marken wie Cartier und Piaget, eine Überprüfung begonnen. Ergebnis: Guieysse muss sofort aus der Geschäftsleitung austreten. Im Herbst wird sie auch den Verwaltungsrat verlassen. Das Amt der Personalchefin übernahm kurzfristig Patricia Gandji, die keine Unbekannte. Sie leitet seit zwölf Jahren das Nordeuropa-Geschäft von Richemont-Tochter Cartier und wird auch künftig weiterhin diese Regionen verantworten. Gandji genieße Respekt im Unternehmen. Mit ihrer Ernennung sei die Hoffnung verbunden, dass die internen Konflikte befriedet würden.
Vorgängerin Sophie Guieysse war in die Kritik geraten, weil sie treibende Kraft einer drastischen Erhöhung der Honorare der Konzernleitung um 35 Prozent gewesen sein soll, während andere leitende Manager Lohneinbußen von 20 Prozent und das Personal sogar Bonuskürzungen von 25 bis 50 Prozent hinnehmen mussten.
Laut Medienberichten gab es in der Gruppe Spannungen über die Gehaltserhöhungen der Geschäftsleitung, die Guieysse vorangetrieben haben soll. Einer der Gewinner der Gehaltspolitik war Richemont-Chef Jérôme Lambert, der im vergangenen Geschäftsjahr 8,1 Millionen Franken verdiente – im Vorjahr waren es noch 5,4 Millionen gewesen. Nicolas Bos, Chef der Schmuckmarke Van Cleef & Arpels, legte von 4,9 auf 9,2 Millionen Franken zu. Guieysse selbst erhielt 3,1 Millionen Franken statt 1,9 Millionen Franken. Zusammen kassierten die acht Personen in der Geschäftsleitung insgesamt 41,4 Millionen Franken, die neun Mitglieder kamen im Vorjahr auf 30,5 Millionen.
Viele Konzernmitarbeiter waren über diese üppigen Zuschläge schockiert. Andere Manager und das Personal mussten in der Krise Kürzungen von 20 bis 50 Prozent akzeptieren. Zudem soll Guieysse einen harten Ton angeschlagen haben, der vielen nicht gefiel.
Verwaltungsratspräsident von Richemont, Johann Rupert, (er zahlt sich selbst 3,05 Mio Schweizer Franken im Jahr aus, die Hälfte geht an seinen Pensionsfond zur Altersvorsorge) sollte diese Woche nach Genf fliegen, um zu klären, wie man der Verärgerung der Mitarbeiter am besten begegnen könne. Aber er blieb in London stecken, wie die Schweizer Zeitung Le Temps berichtete.
Jérôme Lambert: «Wir haben den Bezug zum Geld verloren». Lambert gehört zu den wichtigsten zehn Personen im globalen Luxusgütergeschäft, denn ausser Cartier mit CEO Cyrille Vigneron sowie Van Cleef & Arpels mit CEO Nicolas Bos leitet Lambert alle Marken im Richemont Konzern. Darunter klingende Namen wie IWC, Panerai oder Piaget.
Lambert ist als Sohn eines Schafzüchters in der Nähe von Besancon aufgewachsen. Bei Jaeger-Le-Coultre und bei A. Lange & Söhne trieb er als CEO die Konstrukteure zu Höchstleistungen an und festigte als Technikfan den Ruf beider Manufakturen als Wiege komplizierter Uhrenmechanik. Bei Montblanc, die er danach leitete, setzte er aber auch auf die Digitalisierung, lancierte eine Smartwach oder Schreibwerkzeug, das Notizen elektronisch erfassen und abspeichern kann.
Auch privat war Lambert auf der Überholspur. Ich kann mich noch gut erinnern, als er bei Montblanc war, musste der Pferdenarr unbedingt seine teuren Pferde für den exklusiven Reitsport von der Schweiz nach Deutschland verlagern.
Wenn Lambert nun ausgebremst wird, so ist dies seine unendliche monetäre Gier, die ihn zum Fall brachte. Momentan wird er noch von der Uhren-Journaille gestützt, das kann sich jedoch schlagartig ändern, wenn sich die Uhren-Journaille, das WWMG Syndikat, offiziell von ihm distanziert.
Hallo Herr Nuber, ein kleiner Fehler hat sich eingeschlichen. Der liebe Herr Lambert hat seinerzeit nicht Blancpain geleitet. Ich denke, sie wollten Montblanc schreiben.
Vielen Dank Herr Schröer und sorry für den Lapsus, Lambert hat nie was mit Blancpain am Hut, es war selbstnatürlich MONTBLANC.
Schönes Wochenende und danke fürs Mitlesen.