Mittwoch , 24 April 2024
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Keiner spricht mehr von der Baselworld

«Murdoch erhält die MCH-Aktien zum Schnäppchen-Preis»

Der Verwaltungsrat der MCH Group wird am 3. August seinen Aktionären auf einer außerordentlichen Generalversammlung ein umfangreiches Maßnahmenpaket mit finanziellen und strukturellen Veränderungen «zur Überwindung der Coronakrise und Umsetzung der langfristigen Strategie» vorschlagen.

Das teilte das Unternehmen am Freitag mit. Wichtigste Punkte sind wohl die Kapitalerhöhung um 104,5 Millionen CHF, unter anderem durch den Einstieg von Lupa Systems als neuer Ankeraktionär, sowie einer Umstrukturierung des Fremdkapitals. Lupa Systems wurde von James Murdoch gegründet, dem Sohn des Medienmilliadärs Rupert Murdoch.

Lupa Systems und die öffentlich-rechtlichen Körperschaften sollen künftig je rund einen Drittel der Aktien halten. Sie haben eine langfristige Vereinbarung unterzeichnet und bekennen sich gleichermaßen zur künftigen strategischen Ausrichtung.

Die Maßnahmen sollen zudem die laufende Transformation des Unternehmens beschleunigen, so die offizielle Mitteilung. Diese ziele darauf ab, klassische Messe- und Eventformate in zukunftsorientierte Plattformen und Communities zu entwickeln und die Marktposition der MCH Group und der Art Basel in der Schweiz und international zu stärken.

Von der Baselworld ist keine Rede.

Die Kapitalaufnahme soll in zwei Schritten erfolgen:

Vorgesehen ist zum einen die Umwandlung eines Darlehens des Kantons Basel-Stadt von 30 Millionen CHF in Eigenkapital.

Zum anderen bekommen die Aktionäre die Möglichkeit, sich an einer Barkapitalerhöhung in Höhe von 74,5 Millionen CHF unter Ausübung von Bezugsrechten zu beteiligen. Lupa Systems wird die neuen Aktien vollumfänglich übernehmen und alle Aktien erwerben, die nicht von den Aktionären bezogen werden, heißt es weiter. Auf die Ausübung der Bezugsrechte verzichten werden die öffentlich-rechtlichen Aktionäre, die heute knapp die Hälfte am Unternehmen halten.

Am Ende soll die öffentliche Hand ein Drittel der Aktien halten, der Anteil von Lupa Systems werde zwischen 30 und 44 Prozent liegen.

Der Ausgabepreis wird mit 10,50 CHF je Aktie veranschlagt, das liegt weit unter dem aktuellen Wert von etwa 18 CHF. Die MCH Group bezeichnet dies angesichts der Umstrukturierung, des Umsatzrückganges und der aktuellen Corona-Pandemie als angemessen.

«Milliardär Murdoch steigt zum Discount-Preis bei weltberühmter Kunstmesse ein.»

So titelte manager-magazin.de am Freitag und schreibt weiter: «Seine Aktien bekommt Murdoch zu einem Rabattpreis. (…) Murdoch nutzt damit die Krise des Messebetreibers aus, der unter anderen auch die Uhrenmesse Baselworld ausrichtet. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die MCH Group sämtliche ihrer Art-Basel-Veranstaltungen absagen.»

Bernd Stadlwieser, CEO der MCH Group, betont: «Wir sind mit flüssigen Mitteln von rund 140 Millionen ins Jahr 2020 gestartet. Die Coronakrise führt allein in diesem Jahr zu Umsatzeinbussen von 130 bis 170 Millionen CHF und negativen Auswirkungen auf das Ergebnis im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Es braucht dieses umfassende Massnahmenpaket, um diese Situation zu meistern. Und es braucht sie auch, damit wir die Umsetzung der Strategie, die Arbeit an neuen Geschäftsmöglichkeiten und die Stärkung der langfristigen Wettbewerbsposition vorantreiben können.»

James Murdoch kann über den Deal nur lachen. REUTERS/Neil Hall/File Photo

James Murdoch, CEO und Gründer von Lupa Systems, sagt «Die MCH Group hat eine lange Tradition für Kunden Innovationen zu entwickeln, sich für das öffentliche und kulturelle Leben und die Wirtschaft zu engagieren, und umfassende Investitionen in ihre Plattformen und Communities zu tätigen. Das sind hervorragende Grundlagen für ein langfristig ausgerichtetes Geschäft, das wachsen, weiter investieren und gedeihen kann. Wir von Lupa sind dankbar für die Gelegenheit, zusammen mit dem Verwaltungsrat und an der Seite unserer Mitaktionäre einen Beitrag zu leisten, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und für alle Interessengruppen Wert zu schaffen.»

About Karl Heinz Nuber

Nuber ist langjähriger unabhängiger Uhren Journalist und begann seine Karriere in den frühen 80er Jahren. Durch das Sammeln kam er zum Schreiben. Er ist Gründer des vierteljährlich regelmässig bilingual – Deutsch und English - erscheinenden TOURBILLON Magazin’s, der digitalen TOURBILLON Plattform TICK-Talk, der Ausstellungs- und Event Plattform Art of TOURBILLON und TOURBILLON TV. Er tritt regelmässig als Kenner der Branche in Erscheinung.

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