Die Quartalszahlen der börsennotierten The Watches of Switzerland Group (WOSG) geben viel Auskunft über aktuelle Entwicklungen im Uhrenmarkt. Das gilt auch für Investitionsempfehlung wie beispielsweise von Chrono24, Chronext und WatchBox.
Beides deutet derzeit darauf hin, dass es in absehbarer Zeit möglicherweise einfacher werden wird, eine der begehrtesten Uhren von Rolex, Audemars Piguet oder Patek Philippe zu ergattern. Berichten von Seconhhand-Uhren-Plattformen wie Chrono24 und Chronext zufolge sind die Preise für Uhren wie der „GMT Master II Batman“ von Rolex um bis zu 24 Prozent gesunken sind. Dies könnte ein weiteres Zeichen dafür sein, dass die Verknappung nachlässt.
Der „Batman“ hat in den letzten zwölf Monaten einige Höhen und Tiefen erlebt und liegt mit 12.900 GBP (ca. 14.200 €) um 24 Prozent unter seinem höchsten Preis für Chrono24, obwohl dieser immer noch deutlich über dem Einzelhandelspreis liegt.
Brian Duffy, CEO von WOSG, machte bei seiner Investitionsempfehlung eine einfache, aber möglicherweise wichtige Bemerkung, nämlich dass die Covid-Krise die Nachfrage in diesem Jahr möglicherweise stärker reduziert hätte als das Angebot durch die zeitweise Schließung der Uhrenfabriken. „Das Angebot ist immer unser größter einschränkender Faktor”, sagt Duffy. „Aber wir sehen einen größeren Einfluss auf die Nachfrage als auf das Angebot.” Er geht davon aus, dass die Produktion in der Luxusuhrenindustrie in diesem Jahr um rund 25 Prozent zurückgehen wird. Selbst bei einem leichten Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage werden die am schwersten zu findenden Einhornuhren vermutlich dennoch knapp bleiben. Duffy sagt, dass sich an den Wartelisten der Gruppe für diese Uhren bislang nichts geändert hat. „Wir werden niemanden auf Wartelisten setzen, wenn wir glauben, dass er länger als drei Jahre warten muss. Die Wartelisten haben sich in diesem Jahr nicht verringert.“ Auch Patrik Hoffmann Co-Owner der WatchBox in Neuchatel sieht die Situation ähnlich. «Die Nachfrage nach den begehrten Capricorns wie Batman, Daytona, Pepsi & Co. wird trotz Corona grösser als das Angebot sein, denn Rolex stellte während dem Lockdown keine Uhren”. “Das Angebot ist damit geringer als vor Corona und kann zu extremen Engpässen führen”