Dienstag , 23 April 2024
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Code 11.59 by Audemars Piguet: Grande Sonnerie Carillon Supersonnerie

Mit dem Launch von fünf Grande Sonnerie Carillon Supersonnerie Modellen verleiht die Schweizer Haute Horlogerie Manufaktur ihrer Kollektion Code 11.59 by Audemars Piguet eine neue Dimension. Jedes dieser Meisterwerke ist mit einem von Anita Porchet und ihrem Atelier entworfenen, einzigartigen Emaille-Zifferblatt geschmückt. Diese raffinierten Armbanduhren sind eine Hommage an Generationen von Kunsthandwerker*innen, die immer wieder bahnbrechende Technologien zu nutzen wussten, ohne dabei ihre traditionellen Methoden aus dem Blick zu verlieren.

Uhren mit Schlagwerk gehören zu den ältesten Zeitmessinstrumenten. So wurden im 14. Jahrhundert Uhren erfunden, die kein Zifferblatt besaßen und die Zeit ausschließlich durch Schläge angaben. Seit der Gründung der Manufaktur im Jahr 1875 spezialisierte sich Audemars Piguet auf Uhren mit Schlagwerk und brachte seither kontinuierlich komplexe Uhrwerke mit Grande Sonnerie, Petite Sonnerie und Minutenrepetition heraus. Heute besitzen nur sehr wenige hochspezialisierte Uhrmacher*innen von Audemars Piguet die erforderlichen Fachkompetenzen, um eine Grande Sonnerie, die als eine der subtilsten Komplikationen in der Geschichte der Haute Horlogerie gilt, zusammenzubauen und zu justieren.

Um die Komplexität und die Seltenheit der Grande Sonnerie Uhren zu zelebrieren, hat Audemars Piguet bei der renommierten Schweizer Emaille-Kunsthandwerkerin Anita Porchet handgearbeitete „Grand Feu“-Zifferblätter aus Emaille in Auftrag gegeben. Sie kreierte eine Trilogie von Emaille-Zifferblättern, die mit über 100 Jahre alten Goldplättchen („Paillons“) verziert sind und schuf mit ihnen eine harmonische Verbindung aus traditionellem Kunsthandwerk und zeitgenössischem Design. Anita Porchets künstlerisches Talent und ihr fachliches Know-how werden von namhaften Haute Horlogerie Manufakturen der Schweiz hoch gelobt. Ihre eleganten Emaille-Zifferblätter verleihen den komplexen Uhren eine künstlerische Note.

Für die anderen beiden Modelle können die Kund*innen ein personalisiertes Zifferblatt erhalten, das die Werkstatt von Anita Porchet speziell für sie fertigt.

Anita Porchet trägt minuziös dünne Emaille-Schichten auf einem Zifferblatt der Trilogie auf, um die gewünschten Blauabstufungen zu erzielen.

Die Code 11.59 by Audemars Piguet Grande Sonnerie Carillon Supersonnerie ist mit einem neuen Uhrwerk mit Handaufzug ausgestattet: Das Kaliber 2956 kombiniert die traditionelle Grande-Sonnerie-Komplikation mit der patentierten Supersonnerie-Technologie, die Audemars Piguet 2015 bei der Kollektion Royal Oak Concept einführte. Dieses komplexe, aus 489 Einzelteilen bestehende Uhrwerk zeugt von dem kompromisslosen Ansatz der Manufaktur.

EINE RAFFINIERTE KOMPLIKATION AN DER SCHNITTSTELLE VON TRADITION UND INNOVATION

Nahaufnahme von dem Kaliber 2956 (Rückseite). Die drei Hämmerchen des Schlagwerks sind auf der rechten Seite der Unruh zu sehen.

Eine Uhr mit Grande Sonnerie schlägt nicht nur auf Wunsch die Stunden, Viertelstunden und Minuten, wie es eine traditionelle Minutenrepetition tun würde. Sie kann auch wie ein Glockenturm ohne Einwirkung der Träger*innen alle Stunden und Viertelstunden schlagen. Der Begriff Carillon (Glockenspiel) bedeutet, dass die Grande Sonnerie Supersonnerie mit drei anstatt – wie bei Standardschlaguhren üblich – zwei Gongs und Hämmerchen ausgestattet ist. So schlägt sie die Viertelstunden in drei aufeinanderfolgenden Noten: einem hohen, einem mittelhohen und einem tiefen Ton. In der Einstellung „Petite Sonnerie“ schlägt die Uhr nur die Stunden, und im Ruhemodus ist die automatische Schlagfunktion deaktiviert. Genau wie bei der Minutenrepetition kann diese Funktion jederzeit vom Träger oder von der Trägerin aktiviert werden.

Das Kal. 2891 in einer a Jules Audemars Grande and Petite Sonnerie Carillon von Mitte 2000. Photo – Christie’s

Dank des Supersonnerie-Mechanismus erreicht diese komplexe Armbanduhr die gleiche Klangqualität wie Taschenuhren. Die patentierte Technologie ist das Ergebnis von acht Jahren gemeinsamer Forschungsarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL). Inspiriert von der akustischen Leistung älterer Uhren mit Minutenrepetition und der Harmonie von Musikinstrumenten überarbeitete ein Team aus Uhrmacher*innen, Techniker*innen, Forscher*innen und Musiker*innen den Aufbau des Gehäuses, um eine ganz neuartige Schlagtechnologie hervorzubringen.

Die patentierten Gongs gewähren gemeinsam mit der Gehäusekonstruktion Schallstärke, Klangqualität und Harmonie des Dreiklangs der Supersonnerie. Die Gongs sind nicht an der Platine befestigt, sondern an einer neuen Vorrichtung, die als Resonanzboden fungiert und die Klangübertragung optimiert. Zudem ermöglicht die innovative Supersonnerie-Technologie eine Beschleunigung der Tonfolge.

Von Hand bis ins kleinste Detail mit raffinierten Veredelungstechniken verziert, verbindet das Kaliber 2956 Tradition und Innovation.

“Die Grande Sonnerie ist die Krönung der Armbanduhren mit Schlagwerk. Wie bei einem Orchester muss das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten perfekt sein, um den automatischen Glockenschlag zu jeder Stunde und Viertelstunde zu garantieren. Wir brauchten vier Jahre, um diesen traditionellen Mechanismus mit unserer Supersonnerie-Technologie zu kombinieren und zudem eine Carillon-Funktion (3 Gongs) zu integrieren. Das war eine echte Herausforderung“.

Lucas Raggi, Entwicklungsdirektor

Durch die Zusammenarbeit mit der Schweizer Emaille-Handwerkerin Anita Porchet möchte Audemars Piguet an die Meisterwerke der Grande Sonnerie erinnern, die im 18. und 19. Jahrhundert im Vallée de Joux gefertigt wurden. So brachte die Manufaktur erstmals eine Zifferblatt-Trilogie aus „Grand Feu“- Emaille mit Goldplättchen-Verzierung („Paillons“) hervor. Die drei Modelle werden mit Hilfe traditioneller Techniken und Werkzeuge von Hand gefertigt.

Jedes „Grand Feu“-Zifferblatt aus Emaille ist ein Einzelstück. Das ist sowohl der organischen Beschaffenheit der Materialien als auch der handwerklichen Herstellungstechnik sowie den spezifischen Brennzeiten zu verdanken. Eine sehr feine Schicht einer Mischung aus Quarzsand und Wasser wird von Hand auf das goldene Zifferblatt aufgetragen und anschließend im Spezialofen auf über 800°C erhitzt. Durch mehrfaches Wiederholen dieses Vorgangs werden bemerkenswerte Transparenz,

Tiefeneffekt und Leuchtkraft erzielt. Die einzelnen Brennvorgänge erfordern unterschiedliche Temperaturen und Brennzeiten – ein heikles Verfahren, das umfangreiche Kenntnisse der „Alchimie“ der Farben voraussetzt.

Anita Porchet ließ sich von dem unkonventionellen Design der Code 11.59 by Audemars Piguet inspirieren und erforschte neue kreative Möglichkeiten. So verzierte sie jedes zeitgenössische „Grand Feu“-Emaille-Zifferblatt mit handgefertigten Goldplättchen, die mindestens 100 Jahre alt sind. Jedes Plättchen wurde minuziös mit traditionellen Werkzeugen und Techniken aus dünnem Blattgold ausgeschnitten und geformt – ein Handwerk, das heute nicht mehr ausgeübt wird. Der Emaillierer oder die Emailliererin integriert jedes Plättchen von Hand in das emaillierte Zifferblatt, bevor es in einem Spezialofen geschmolzen wird. Anschließend wird es mit einer dünnen Schicht transparenter Emaille überzogen, die für Spiegelglanz sorgt.

Anita Porchets Neuinterpretation dieser uralten Emaille-Paillon-Verzierung für die hochmoderne Code 11.59 by Audemars Piguet steht in perfektem Einklang mit der Verknüpfung von traditioneller Handwerkskunst und Innovationsgeist, die Audemars Piguet auszeichnet. Genau wie für die hoch qualifizierten Finisseur*innen der Manufaktur liegt die Perfektion für Anita Porchet im Detail, und oft sind winzige Nuancen mit dem Auge kaum zu erkennen.

Ergänzend zu dieser Zifferblatt-Triologie fertigt die Werkstatt von Anita Porchet auf Wunsch auch personalisierte Zifferblätter.

Anita Porchet, Schweizer Emaille-Kunsthandwerkerin

ZIFFERBLÄTTER AN DER SCHNITTSTELLE VON HANDWERK UND KUNST

„Was mich an dieser Arbeit fasziniert, ist das schier unbegrenzte Spektrum der technischen und kreativen Möglichkeiten, die sie bietet – ähnlich wie bei einem Maler vor einer leeren Leinwand. Meine Zusammenarbeit mit Audemars Piguet bot mir mehr Freiheit, um zu experimentieren und die traditionelle ‚Paillonné‘-Technik neu zu interpretieren. Das eröffnete mir eine bereichernde Perspektive“.

Anita Porchet, Schweizer Emaille-Kunsthandwerkerin
Anita Porchet setzt jedes Goldplättchen sorgfältig von Hand auf dem blauen Emaille-Zifferblatt auf.

Gleich nach der Gründung der Manufaktur im Jahr 1875 spezialisierte sich Audemars Piguet auf komplizierte Uhren. Aus den Registerbüchern geht hervor, dass über die Hälfte der zwischen 1882 und 1892 hergestellten Uhren mit einem Schlagwerk ausgestattet waren. Diese Leistung ist den bemerkenswerten Fertigkeiten der Handwerker zu verdanken, die in den unzähligen Werkstätten des Vallée de Joux für die Manufaktur arbeiteten. Eine Grande Sonnerie, die als eines der anspruchsvollsten und kompliziertesten Uhrwerke galt, wurde nur sehr selten hergestellt. Nur 28 Uhren der Manufaktur Audemars Piguet, die zwischen 1882 bis 1892 hergestellt wurden, waren mit einer Grande Sonnerie ausgestattet.

Grande-Sonnerie-Taschenuhr in Gelbgold mit Zifferblatt und
Gehäuseboden aus Saphirglas, kreiert 1987 von Philippe Dufour für
Audemars Piguet. Sammlung Audemars Piguet Heritage, Inv. 0389.

Im Jahr 1892 brachte Audemars Piguet in Zusammenarbeit mit Louis Brandt & Frère die weltweit erste Armbanduhr mit Minutenrepetition hervor. Sie hatte einen Durchmesser von 29,3 mm (13 Linien) und besaß zwei, in einem bestimmten Abstand angeordnete Hämmerchen, die auf Wunsch die Stunden, Viertelstunden und Minuten schlagen konnten. Hierfür mussten die Uhrmacher eine Herausforderung meistern: die Anpassung und Miniaturisierung komplizierter Mechanismen für sehr kleine Anhänger-Damenuhren. Zwischen 1892 und 1957 brachte die Manufaktur 35 Armbanduhren mit Minutenrepetition hervor. Doch aufgrund der mechanischen Komplexität der Grande Sonnerie besaß keine davon diese Funktion.

EINE „KLANGVOLLE“ TRADITION ZEITLOS UND ZEITGEMÄSS

Doch an der Code 11.59 by Audemars Piguet Grande Sonnerie Carillon Supersonnerie verblüfft nicht nur die Ausführung des komplexen Kalibers und des Emaille-Zifferblatts: Ihr 18 Karat Weißgold-Gehäuse besticht mit kontrastreichen Details und feinsten, von Hand ausgeführten Veredelungen, wie man sie sonst nur bei dem Uhrwerk findet.

Die ergonomische Wölbung des Gehäuses und die nahtlose Kombination eines achteckigen Mittelteils mit einer extra-dünnen, runden Lünette sowie stilisierten, gebogenen Bandanstößen machten Entwicklung, Fertigung und Verzierung jedes Einzelteils außerordentlich kompliziert. Für die Herstellung und manuelle Veredelung der einzelnen Teile waren komplexe Programme, Spezialwerkzeug und hoch qualifiziertes Fachpersonal erforderlich. Die Überlagerung der eckigen und runden Oberflächen des Gehäuses war eine echte Herausforderung für die Finisseur*innen der Manufaktur. Das perfekte Zusammenspiel der abwechselnd satinierten und hochpolierten Oberflächen konnte nur von Hand realisiert werden.

„Seit seiner Gründung engagiert sich Audemars Piguet aktiv für die kontinuierliche, kreative Entwicklung komplexer Armbanduhren mitSchlagwerk. Das jüngste Kapitel dieser fortdauernden Geschichte schreibt die Manufaktur mit der beispiellosen Grande Sonnerie Carillon Supersonnerie – einer besonderen Weiterentwicklung der innovativen Supersonnerie-Minutenrepetitions-Technologie, die Audemars Piguet 2015 einführte. Während klassische Minutenrepetitionen nur schlagen, wenn sie vom Träger aktiviert werden, ist die neue Grande Sonnerie Carillon Supersonnerie in der Lage, von selbst die Stunden und Viertelstunden mit einem absolut klaren, weitreichenden, musikalisch reinen Klang zu schlagen“.

Michael Friedman, Leiter der Abteilung Komplikationen bei Audemars Piguet

Während Audemars Piguet kontinuierlich Taschenuhren mit Schlagwerk herstellte, nahm die Produktion von schlagenden Armbanduhren im Laufe der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre und des Zweiten Weltkriegs stetig ab. Schließlich setzte die Manufaktur in den 1960er Jahren ausschließlich in Taschenuhren Schlagwerke ein.

Die Rückkehr der Uhrwerke mit Grande Sonnerie von Audemars Piguet wurde in den 1980er Jahren durch fünf von Philippe Dufour kreierten Meisterwerke angeregt. Audemars Piguet unterstützte diesen jungen, unabhängigen und unkonventionellen Uhrmacher aus dem Vallée de Joux nicht nur aufgrund eines Talents, sondern auch, weil er sich aktiv für die Bewahrung des Uhrmacher*innenhandwerks in der Region einsetzte. In den 1990er Jahren feierten schlagende Armbanduhren bei Audemars Piguet dann vollständig ihr Comeback, als infolge der Quarzkrise klassische Komplikationen wiederentdeckt wurden.

1994 präsentierte die Manufaktur ihre erste Armbanduhr mit Grande Sonnerie – eine Glanzleistung, denn das Kaliber misst nur 28,6 mm Durchmesser und ist 5,2 mm hoch. Im Anschluss entstanden zwischen 1995 und 2002 188 Armbanduhrkaliber mit Grande Sonnerie.

Grande-Sonnerie-Taschenuhr in Gelbgold mit Zifferblatt und Gehäuseboden aus Saphirglas, kreiert 1987 von Philippe Dufour für Audemars Piguet. Sammlung Audemars Piguet Heritage, Inv. 0389.

TECHNISCHE DATEN

Code 11.59 by Audemars Piguet Grande Sonnerie Carillon Supersonnerie / 41 mm

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UHRWERK DATEN

Manufaktur-Kaliber 2956 mit Handaufzug

Gesamtdurchmesser 29,9 mm (13 Linien)

Gesamthöhe 5,88 mm

Anzahl der Einzelteile 489

Anzahl der Rubine 53

Gangreserve (mindestens) 48 Stunden

Frequenz der Unruh 3 Hz (21.600 Halbschwingungen/Stunde)

FUNKTIONEN: Grande Sonnerie und Petite Sonnerie Carillon, Minuten-repetition, Stunden und Minuten.

GEHÄUSE: Gehäuse aus 18 Karat Weißgold, beidseitig ent-spiegeltes Saphirglas, verschraubte Krone, wasser-dicht bis 20 Meter.

ZIFFERBLATT : Personalisierte Einzelstücke von Anita Porchet auf Kundenwunsch.

ARMBAND: Von Hand genähtes Armband aus blauem Alligatorleder mit „großen eckigen Schuppen“ mit AP Faltschließe aus 18 Karat Weißgold.

KOMMENTAR

Mit der Lancierung der Code 11.59 by Audemars Piguet Grande Sonnerie Carillon Supersonnerie übertrifft sich Audemars Piguet selbst. Dies ist jedoch keinesfalls der Verdienst des präpotenten und medial omnipräsenten AD CEO’s Audemars Piguet ceo – Google Suche François Henry Bennahmias. Vielmehr sind es die Gene und DNA von Audemars Piguet die zu solchen Spitzenleistungen führen.

About Karl Heinz Nuber

Nuber ist langjähriger unabhängiger Uhren Journalist und begann seine Karriere in den frühen 80er Jahren. Durch das Sammeln kam er zum Schreiben. Er ist Gründer des vierteljährlich regelmässig bilingual – Deutsch und English - erscheinenden TOURBILLON Magazin’s, der digitalen TOURBILLON Plattform TICK-Talk, der Ausstellungs- und Event Plattform Art of TOURBILLON und TOURBILLON TV. Er tritt regelmässig als Kenner der Branche in Erscheinung.

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