Der Zusammenbruch des weltweiten Tourismus trifft die Schweizer Uhrengeschäfte hart. Erst kürzlich hat die Bucherer-Gruppe den Abbau hunderter Stellen angekündigt. Die Corona-Krise erschüttert aber nicht nur die Geschäfte, sondern den gesamten Sektor des Uhrenvertriebs.
Unterwegs von Zermatt auf den Gornergrat: Wie so oft Mitten in der Sommersaison, ist der kleine, orangefarbene Zahnradzug auch an diesem strahlenden Julimorgen überfüllt. Das Uhrengeschäft, das 3100 Meter ü.M. auf die Besucher und Besucherinnen wartet, hat seine Türen aber geschlossen.
Normalerweise zieht der Gipfel vor allem internationale Gäste an. An diesem Tag aber kommen die Besucher hauptsächlich aus der Schweiz. Und sie interessieren sich herzlich wenig für den Kauf einer “Swiss Made”-Uhr. Viel mehr bewundern die einheimischen Touristen das Matterhorn und die anderen Giganten der Schweizer Alpen – oft zum ersten Mal aus nächster Nähe.
Verkäufe befinden sich im freien Fall
Das Ausbleiben internationaler Touristen in den letzten Monaten hat die Betreiberinnen und Betreiber von Uhrengeschäften nicht nur in Zermatt, sondern auch in Interlaken, Genf oder Luzern hart getroffen. Nicht verschont blieb auch das grösste Uhreneinzelhandelsunternehmen der Welt.
So kündigte Bucherer wegen “eines massiven und dauerhaften Umsatzeinbruchs” Mitte August den Abbau von 370 Arbeitsplätzen an, 220 davon in der Schweiz. Allein in Luzern seien die Einnahmen seit Beginn der Corona-Krise im Februar um mehr als 90% gesunken, hiess es in der Medienmitteilung. Und: Seit der Wiedereröffnung der Geschäfte im Mai habe sich die Situation kaum verbessert.