Sind Uhren als Wertanlage sinnvoll? Für mich persönlich sind Sie lediglich eine tragbare Investition, an der sich der Träger der Uhr jeden Tag erfreuen kann. Wenn auch dies von den Medien anders eingeflüstert wird. Welches Interesse haben die Medien solche “Fake-News” zu veröffentlichen? Es ist die Gier nach dem schnöden Mammon.
Der heute in der HANDELSZEITUNG erschienene Artikel mit der Schlagzeile “Rolex, Patek, Omega und Co.: Die Inflation der Uhren-Preise” verfasst von “einem deutschen Auftragsschreiber der Uhrenindustrie (gemäss eigenen Angaben Autor von über 40 PR-Bücher), ehemaliger leitender Schuldirektor für Sonderschulen bei der Regierung Oberbayern (mit angeblicher Nebenerwerbsbewilligung), heutiger Rentner mit einem stolzen Beamtensold, den der Steuerzahler bezahlt”, hat mich zu diesem Text inspiriert. Auch deshalb weil sich der stv. HZ Chefredakteur von der Uhrenindustrie und gewissen allgemein bekannten Autoren instrumentalisieren lässt und undifferenziert ins selbe Horn bläst. Er ist würdiger Nachfolger des pensionierten stv. HZ Chefredakteurs, der vor Jahrzehnten mit solchen Veröffentlichungen ein lukratives Business Modell für seine eigene Tasche entwickelte, von dem er heute noch patrizipiert.
Gefühlt erscheinen in Print-Medien regelmässig und poppen im Wochentakt auf Uhrenseiten, Youtube und Blogs neue Artikel zu diesem Thema auf. Dabei wird meistens immer wieder das gleiche, allgemeine Blabla wiedergekäut, mit dem man problemlos Bullshit-Bingo spielen kann – hier ein paar Original-Zitate:
Kaufen Sie beliebte Marken! – Kaufen Sie echte Klassiker! – Kaufen Sie limitierte Auflagen! – Kauft mechanische Modelle! – Mit Rolex macht man nichts falsch! – Der Goldesel Ihrer Uhrensammlung: Die Rolex GMT-Master II Lunette Noir – Kaufen Sie Modelle mit vielen Komplikationen wie z.B. Mondphase! – Investieren Sie in James Bonds Lieblingsuhr! … blablabla.
Man sollte aber stets genau auf die Quelle respektive auf den Autor von solchen „Tipps“ schauen. Denn: Viele Artikel, die Uhren als Wertanlage propagieren und mit Lobhuldigungen überschütten, stammen von Shopping-Plattformen oder Händlern – ein bekannter Grauhändler (= inoffizieller Online-Händler von bestimmten Uhrenmarken, häufig unter UVP – wie zum Beispiel der deutsche Händler Chronext) hat beispielsweise zum Jahreswechsel aggressiv mit „Smartes Investment für Ihren Bonus“ geworben.
Zudem steht auch eine Garde von Auftragsschreiber der Uhrenindustrie Spalier – die ein lukratives Business Modell mit solchem “Content” entwickelt haben – hinter solchen Veröffentlichungen, die von den Herstellern unter dem Begriff “Markenpflege” bezahlt und abgerechnet werden. Zudem werden die Autoren auch noch vom Verlag bezahlt. Doppelt hält besser!
Man spricht hier auch von „Corporate Blogs“ oder von “Native Ads”, also redaktionellen Inhalten, die allerdings sehr häufig hochgradig tendenziös sind, da die Händler natürlich mit ihren „Empfehlungen“ insbesondere ihren eigenen Umsatz im Sinn haben. Respektive die Auftragsschreiber nur an ihr Portemonnaie denken, sie werden vom Verlag der veröffentlicht und von der Marke, über die sie schreiben doppelt bezahlt. Der Verlag “vergisst” einfach solche Veröffentlichungen als “Advertorial” oder “Native Ads” zu deklarieren. Der Informationsgehalt von solchen Veröffentlichungen ist gleich Null.
Was halten Sie von solchen Veröffentlichungen? Ich freue mich auf den Dialog …….
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