Die chinesischen Behörden haben gegen den Online-Riesen Alibaba eine Untersuchung wegen möglicher Verstösse gegen das Wettbewerbsrecht eingeleitet. Der schweizerische Luxusgüterkonzern Richemont ging im November 2020 eine Partnerschaft mit dem E-Commerce-Unternehmen Farfetch sowie dem chinesischen Alibaba-Konzern
Der Konzern stehe im Verdacht monopolistischer Praktiken, teilte die Behörde für Marktregulierung am Donnerstag mit. Die Behörde will laut chinesischen Staatsmedien zudem im Rahmen ihrer Aufsicht mit Ant, dem Finanzarm von Alibaba, Gespräche führen.
Der Kurs des Konzerns brach nach der Mitteilung der Aufsichtsbehörde zum Handelsbeginn in Hongkong um mehr als 3 Prozent ein.
Anfang November hatte Ant überraschend seinen Börsengang abgesagt. Hintergrund war offenbar Druck durch die chinesischen Aufsichtsbehörden. Mit einem Volumen von umgerechnet fast 30 Milliarden Euro sollte der Ant-Börsengang in Shanghai und in Hongkong der grösste aller Zeiten werden.
Zu Ant gehört Alipay, der führende Online-Bezahldienst in China. Gegen Alipay war vor Absage des Börsengangs Kritik aus dem staatlich kontrollierten Bankensektor laut geworden. Alibaba-Gründer Jack Ma war von den Behörden einbestellt worden.
Nach Angaben des Unternehmens nutzen monatlich mehr als 700 Millionen Menschen in China Alipay. Jährlich werden umgerechnet mehr als 14,4 Billionen Euro über den Dienst transferiert. Alipay vergibt aber auch Kredite an Haushalte und kleinere Unternehmen, bietet Vermögensverwaltung und Versicherungen an – und erstreckt sich damit in den staatlich kontrollierten Finanzsektor.