Eine der spektakulärsten Übernahmen im Luxusgütersektor ist nach einigen Querelen perfekt: Am Donnerstag verkündete der französische Konzern Moët Hennessy Louis Vuitton SE (LVMH), dass er den Erwerb des US-amerikanischen Juweliers Tiffany & Co. abgeschlossen habe. Den prominenten Neuzugang ließen sich die Franzosen letztlich knapp 15,8 Milliarden US-Dollar (12,9 Milliarden Euro) kosten. Damit handelt es sich um den teuersten Zukauf in der Konzerngeschichte.
Der Luxusgütergigant hatte seine Übernahmepläne bereits im Herbst 2019 öffentlich gemacht. Im Laufe des vergangenen Jahres war der Milliardendeal aber nach erheblichen Unstimmigkeiten zwischen beiden Unternehmen in Gefahr geraten. Erst im Herbst hatten sich beide Parteien zusammengerauft, kurz vor dem Jahreswechsel billigten die bisherigen Eigentümer von Tiffany den Verkauf des Unternehmens nahezu einstimmig. Die nun vollzogene Übernahme werde das aus 75 Marken bestehende Portfolio des Konzerns ergänzen und die Uhren- und Schmuck-Sparte „grundlegend verändern“, erklärte LVMH in einer Mitteilung.
Anthony Ledru ersetzt Alessandro Bogliolo an der Spitze des Traditionsjuweliers
Gleichzeitig verkündete der neue Eigentümer einige wesentliche Personalentscheidungen: So wurde Alexandre Arnault,, zuletzt Executive Vice President, Global Commercial Activities, bei der Marke Louis Vuitton, zum neuen CEO von Tiffany & Co. ernannt. Er hatte dort in der Vergangenheit bereits den Posten des Senior Vice President of North America bekleidet. Dafür wird Alessandro Bogliolo, der bisherige CEO des Juweliers, das Unternehmen am 22. Januar verlassen. Von Tiffany verabschieden werden sich zudem Chief Artistic Director Reed Krakoff und Executive Vice President und Chief Brand Officer Daniella Vitale.
Alexandre Arnault, der zuletzt die zu LVMH gehörende Marke Rimowa als CEO leitete, fungiert nun als Executive Vice President, Product and Communications, bei Tiffany. Michael Burke, der Chairman und CEO von Louis Vuitton, wurde zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats des Juweliers ernannt.