Der Wiederverkaufs-Markt verzeichnet einen immer grösseren Zulauf. Da können selbst Luxuskonzerne nicht widerstehen: Die französische Gruppe Kering hat fünf Prozent der Resale-Plattform Vestiaire Collective erworben.
Der Verkauf von gebrauchten Waren boomt und hat in der Corona-Pandemie ein weiteres rasantes Wachstum hingelegt. Dieses wurde vor allem durch den verstärkten Fokus jüngerer Konsumenten auf Nachhaltigkeit und den wachsenden Trend zum Social Shopping (Werbung und direkter Verkauf über Social Media) und Online-Communities angetrieben.
Erfolgreiche Luxuslabels sträubten sich jedoch lange gegen ein Investment oder eine Partnerschaft mit einer Wiederverkaufs-Plattform, da sie in der Regel versuchen, selbst zu kontrollieren, wo ihre Produkte verkauft werden und für wie viel.
Die Haltung der Luxusbranche verändert sich
Aber die Einstellung der Branche scheint sich – vor allem auch im Zuge des Nachhaltigkeitsgedankens – immer mehr zu ändern. Der französische Luxuskonzern Kering hat am 1. März 2021 verkündet, dass er einen Anteil von 5 Prozent und einen Sitz im Vorstand der Luxus-Wiederverkaufsplattform Vestiaire Collective erworben hat. Die Kering-Marke Alexander McQueen soll dabei in einem ersten Schritt besonders eng mit Vestiaire Collective zusammenarbeiten.
Die 2009 gegründete Plattform Vestiaire Collective ist mittlerweile Europas führender Online-Markplatz für kuratierte Premium- und Luxusprodukte aus zweiter Hand mit Hauptsitz in Paris. Nach einem starken Jahr 2020, in dem das Transaktionsvolumen der Plattform im Vergleich zum Vorjahr um über 100 Prozent gestiegen ist, sei es nun Zeit für einen nächsten Schritt.
Damit sichert sich Kering einen kleinen, aber bedeutenden Anteil und setzt ein Zeichen bezüglich seiner weiterführenden Nachhaltigkeitsbemühungen. «Luxus aus zweiter Hand ist heute ein echter und tief verwurzelter Trend, insbesondere bei jüngeren Kunden. Anstatt ihn zu ignorieren, möchten wir diese Chance nutzen, um den Wert, den wir unseren Kunden bieten, zu erhöhen und die Zukunft unserer Branche in Richtung innovativer und nachhaltigerer Praktiken zu beeinflussen», sagt François-Henri Pinault, Vorstandssitzender von Kering, in der offiziellen Pressemitteilung.
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