Luxushandtaschen gibt es neu nur noch in kleinen Mengen. Marken wie Chanel, Hermès und Louis Vuitton wollen so den Weiterverkauf ihrer Produkte verhindern.
Damit bleiben die Luxusprodukte selten und teuer
Sie sind teuer und selten: Luxusprodukte. Genau darum limitiert die Marke Chanel jetzt die Handtaschen und Kleinlederwaren. Pro Kundin oder Kunde verkauft die Luxusmarke ab sofort nur noch eine Tasche jährlich, wie die «Handelszeitung» schreibt.
Ähnlich handhabt es die Marke Hermès. Bei den Taschenmodellen «Kelly» und «Birkin» werden pro Jahr maximal zwei Stück an eine Person verkauft. Genauso auch bei Louis Vuitton: Das Luxusunternehmen verkauft nicht mehr als zwei Handtaschen pro Kalenderjahr an eine Kundin oder einen Kunden.
Ziel der Massnahme ist es, den Weiterverkauf der Luxusware zu verhindern. Denn die Handtaschen werden oft professionell eingekauft und anschliessend auf Märkten oder Onlineplattformen weiterverkauft – vor allem in Asien.
So wird Luxusware insbesondere in China auf dem Graumarkt weiterverkauft: Sogenannte Daigous kaufen Handtaschen von Chanel und Co. in grossem Stil ausserhalb von China ein. Anschliessend wird die Ware in China gegen Provision verkauft.
Das sind Daigous:
Daigou heisst übersetzt Auftragseinkauf im Ausland. Der Begriff bezeichnet Personen, die in China beauftragt werden, in Übersee einzukaufen. Chinesische Kunden und Kundinnen möchten sich so davor schützen, billige Imitate angedreht zu bekommen. Zudem kosten insbesondere Luxusmarken in China aufgrund von Steuern und Transportkosten 30 bis 80 Prozent mehr als im Westen. Obwohl Daigous eine Provision verlangen, sind Luxusprodukte aus dem Ausland für Chinesinnen und Chinesen günstiger.
Chinesische Konsumenten und Konsumentinnen haben so 2020 etwa 35 Milliarden Dollar für ausländische Luxusprodukte ausgegeben. Davon wurden aber 28 Milliarden Dollar über Daigous ausgegeben. Doch Luxusmarken leben davon, dass ihre Produkte rar sind. Darum wird die Ware nur noch limitiert verkauft.
Mikrochips garantieren Echtheit
Um den Weiterverkauf zu stoppen, erhalten Hermès-Kunden zudem seit Juli 2020 eine Quittung. Mit dieser erklären sich Kunden einverstanden damit, dass Hermès-Produkte nur für den persönlichen Gebrauch gekauft werden dürfen und diese nicht für kommerzielle Zwecke weiterverkauft werden.
Chanel setzt aus Angst vor Fälschungen seit einiger Zeit auch Mikrochips in die Produkte ein. Diese können nur mit einer Technologie von Chanel selbst geprüft werden. Das soll sicherstellen, dass die Produkte echt sind und tatsächlich von Chanel stammen.
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