Die Partners Group um Mitgründer Alfred Gantner steigt beim Uhrenhersteller Breitling ein. Sie übernimmt für 712 Millionen Franken 25 Prozent der Aktien und wird damit Juniorpartner von CVC. 2017 war das Private Equity-Unternehmen CVC bei Breitling mit 850 Millionen Franken eingestiegen und hatte 2018 gemeinsam mit dem Management die Kontrolle übernommen. Es ist der Uhren-Deal des Jahres 2021.
Die auf Privatmarktanlagen spezialisierte Partners Group mit Domizil in Zug hat eine Minderheitsbeteiligung von 25 Prozent für 712 Millionen Franken am Uhrenhersteller Breitling übernommen. Der Deal lässt auch bei Breitling-Chef Georges Kern die Kassen klingeln. Er hielt vor der Transaktion 5 Prozent der Breitling-Aktien, die jetzt mit knapp 143 Millionen bewertet sind. Gemäss unbestätigten Information gehören ihm auch nach dem Deal noch knapp 4 Prozent der Aktien; er hat gut 1 Prozent seiner Anteile an Partners Group verkauft. Will heissen: Er dürfte gut 28 Millionen Franken verdient haben und besitzt jetzt noch Aktien im Wert von 114 Millionen Franken.

Partners Group hat mit seinem Angebot den Private-Equity-Riesen Permira ausgestochen. Und Temasek aus Singapur. Gemäss BFD wird Breitling auf (sehr stolze) 2,85 Milliarden Franken bewertet. Dem Vernehmen nach lag Permiras finanzielle Schmerzgrenze bei einer Bewertung von 2,6 Milliarden, jene von Temasek bei 2,5 Milliarden. Die Partners Group investiert erstmals überhaupt in ein Unternehmen aus dem Luxus-Sektor.
Gemeinsam mit CVC und dem Management werde man die Entwicklung von Breitling zur «führenden Neo-Luxus-Uhrenmarke» vorantreiben, liess schrieb Partners Group weiter. Der Co-Gründer des Zuger Investmentunternehmens, Alfred Gantner, werde in den Verwaltungsrat von Breitling einziehen.

Vergangene Woche hatte die Finanznachrichtenagentur Bloomberg bereits geschrieben, dass Partners Group mit CVC über die Akquisition eines 25 Prozent-Anteils an der Grenchner Uhrenmarke Breitling verhandle. Die Investition würde Breitling mit rund 3 Milliarden Franken bewerten, hiess es weiter.
Das Private Equity-Unternehmen CVC war 2017 bei Breitling eingestiegen und hatte 2018 gemeinsam mit dem Management die Kontrolle übernommen. Am Unternehmen ist auch Breitling-Chef Georges Kern beteiligt.
Breitling wolle vom Wachstum der Luxusuhrenverkäufe in Asien profitieren, das schätzungsweise bis 2024 jährlich um 6 Prozent betragen dürfte. Man wolle das Wachstum von Breitling in Zusammenarbeit mit dem Management und CVC weiter beschleunigen, so die Partners Group.
Zu den wichtigsten Massnahmen gehöre der Ausbau der Direktvertriebskanäle zu den Endkonsumenten, darunter des Breitling-Ladennetzes insbesondere in Asien und den USA, sowie die weitere Verbesserung der operativen Effizienz.

Man wolle das Wachstum von Breitling fortsetzen, erklärte CVC-Partner Daniel Pindur. Das ultimative Ziel sei ein Börsengang in ein paar Jahren. «Breitling kaufen zu können, war ein Lottogewinn für uns. Aber Kern zu bekommen, war sozusagen die Zusatzzahl,» kommentierte Pindur die Akquisition.

Die Schweizer Aviatik Chronographenmarke Breitling
Breitling wurde 1884 von Léon Breitling in Saint-Imier im Berner Jura gegründet. Später folgte ein Umzug nach La Chaux-de-Fonds NE, bevor der Sitz später nach Grenchen SO verlegt wurde. In La Chaux-de-Fonds wird aber auch heute noch gefertigt. 1979 kaufte der Pilot Ernest Schneider die Marke. Breitling ist historisch stark mit der Luftfahrt verbunden und bezeichnet sich als offiziellen Lieferanten der Luftfahrt. Ex-Breitling-Chef Théodore Schneider hat im November 2018 seine 20 Prozent an der Uhrenmarke verkauft. Sie gehört nun ganz CVC und CEO Georges Kern.
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