Donnerstag , 28 März 2024
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Rolex / GMT-Master II

Die inszenierte Jagd nach seltenen «Unicorns»

Wer steuert das «Marken-Gambling» im weltweiten Milliarden-Uhrenmarkt, wer sind die grossen Absahner und wer sind die Verlierer?

Rolex Daytona, Pepsi, Hulk, Coke, Batman, Deepsea. Jeder will sie haben und bezahlt jeden Preis dafür, weil die Nachfrage grösser ist, als die Produktionsgrössen müssen sich die Kunden in die unseriösen Hände von «Flippers» begeben.

Bei Rolex gehört die «künstliche Verknappung» seit Jahrzehnten zum Rolex Marketing, um die Begehrlichkeit und den Wert dieser Uhren recht lange zu erhalten. «Rolex verkauft keine Uhren, sondern verteilt sie an die Händler», so Jean-Fred Dufour , CEO von Rolex, den ich von Zenith und Chopard her noch kenne. «Es obliegt den offiziellen Rolex Händlern, an wen sie dann die Uhren verkaufen»! So zieht sich der Rolex CEO aus der Affäre.

Da die Stahluhren so begehrt sind, sind die Wartelisten enorm. Für interessierte Kunden die ihre Traumuhr sofort haben wollen, ist dies leider kontraproduktiv, erstens sind sie enttäuscht (was dem Markenimage schadet) und zweitens wechseln Sie dann zu einer anderen Marke.

Meistens jedoch begeben sich die vom Handel frustierten Kunden in die unseriösen Hände von sogenannten «Flippers», die im Prinzip jede Uhr (im Graumarkt) zu völlig überhöhten Preisen besorgen können. Vorwiegend Ausländer tummeln sich in diesem neuen “Berufszweig” wie zum Beispiel ein bekannter Italiener, der eigentlich Dachdecker ist, und an der Steuer vorbeiarbeitet. Mehrheitlich sind es jedoch Jugoslawen und Türken. In der Zentralschweiz beherrscht eine unspektakuläre Thai, die offiziell einen kleinen Kiosk führt, aber für die Oberschicht bei den Militärs Uhren in Millionenhöhe bewegt. Über die Screens die sich an der Decke befinden wird online gehandelt.

Die “Unicorns” von Rolex, nur mit Phantasie-Aufschlag sofort erhältlich

Und wer ist Schuld an diesem Mega-Hype, der intern bei der Uhrenherstellern unter “Markenpflege” verbucht wird? Sogenannte “Journalisten”, die sich für diesen Hype fürstlich entlohnen lassen.

Im Prinzip sind es normale Auftragsschreiber, die im Auftrag der Uhrenhersteller schreiben und weltweit über die “Satelliten” dann die verfassten Berichte publizieren.

An vorderster Front, der bekannte deutsche GLB, der sich selbst als weltweit bester Uhrenkenner bezeichnet. Der ehemalige Regierungsschuldirektor ist heute pensioniert und mischt immer noch mit. Oder sein Buddy der Österreicher AL, der nichts, was Geld bringt, anbrennen lässt.

Brückenköpfe dieser Bewegung sind Gregory Pons, Brice Lechevalier beide in Geneve, Nick Foulkes in London, Wai Koh in Singapur, Stephan Ciejka in Paris, die Liste (Insidermaterial, Bankauszüge, Geldbewegungen, etc. von der CIS zur Verfügung gestellt), die ich in meinen 47 Jahren Uhrenindustrie zusammengetragen habe, liess sich endlos fortsetzen.

Auch die Redaktionen wie zum Beispiel die Handelszeitung, etc. werden mit grosszügigem Zahlungen geködert. Veröffentlichungen dieser Herren sind in der Regel unglaubwürdig, da diese Herrn einzig und alleine Partikularinteressen vertreten und nicht im Sinne des Konsumenten handeln.

Deshalb kontaktieren Sie mich bitte, bevor Sie einen Artikel eines solchen Autoren zu lesen beginnen.

SUMMARY_Beim Schreiben dieser Zeilen fiel mir zufällig ein alter Schinken im Bücherregal in die Hand: Erinnerungen aus fünf Jahrzehnten von Bruno Kreisky, von 1970 bis 1983 Bundeskanzler der Republik Österreich. Man kann sich satt lesen an “Zwischen den Zeiten”. Kreisky brachte es wie immer auf den Punkt: “Bestochene gibt es nur dort, wo es auch Bestecher gibt. Das ist eine unauflösliche Gemeinschaft”. Wie recht er doch hat!

About Karl Heinz Nuber

Nuber ist langjähriger unabhängiger Uhren Journalist und begann seine Karriere in den frühen 80er Jahren. Durch das Sammeln kam er zum Schreiben. Er ist Gründer des vierteljährlich regelmässig bilingual – Deutsch und English - erscheinenden TOURBILLON Magazin’s, der digitalen TOURBILLON Plattform TICK-Talk, der Ausstellungs- und Event Plattform Art of TOURBILLON und TOURBILLON TV. Er tritt regelmässig als Kenner der Branche in Erscheinung.

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