Erste Luxusuhrenmarken reagieren auf den russischen Angriff auf die unabhängige Ukraine. Der Konflikt in Osteuropa kommt für die Schweizer Uhrenindustrie zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn die Uhrenindustrie muss zuerst einmal die Konsumverweigerung während der Pandemie verkraften.
Namhafte Prestige Marken wie Rolex, Audemars Piguet, Richard Mille, etc. distanzieren sich vom Russland Geschäft aufgrund des unmenschlichen Überfalls des rücksichtslosen Russischen Aggressors auf die Ukraine. Entweder wurden die Boutiquen geschlossen oder zum Beispiel Rolex ruft zum Boykott Russlands auf. Wobei es ist ja nicht der Krieg von Russland, sondern Putins persönlicher Krieg.
Auch die Swatch Group, zu der Marken wie Omega, Longines oder eben Swatch gehören, beobachte und analysiere die Lage in der Konfliktregion genau, teilte der Konzern am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP mit. Der Betrieb der russischen Tochter Swatch Group Russia laufe mit all ihren Angestellten weiter. Dabei bleiben alle Geschäfte im Land geöffnet.
Allerdings würden «aufgrund der momentan schwierigen Gesamtsituation» keine Uhren mehr nach Russland exportiert, schreibt Swatch weiter. Wie viele Shops mit wie vielen Angestellten die Gruppe in Russland betreibt, ist nicht bekannt. Der Konzern macht auch keine Angaben zur Umsatzentwicklung in einzelnen Ländern.
Auch die Kering Gruppe und LVMH ziehen sich aus Russland zurück, solange Putin in der Ukraine Krieg führt.
Der Uhrenproduzent Breitling kündigte gegenüber der «Sonntagszeitung» an, keine Uhren mehr nach Russland zu liefern. Der Uhrenhersteller habe 45 Geschäfte in Russland, zwei davon in Moskau und eines in St. Petersburg.
Der Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont hat seine Geschäftstätigkeit in Russland eingestellt. Richemont reagiere damit auf die aktuelle globale Lage, teilte das Unternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP mit. Bereits am 24.2 hatte Richemont die Geschäftstätigkeit in der Ukraine wegen des Kriegs gestoppt.
Die Geschäfte der Internationalen Luxus-Unternehmen in Russland wurden geschlossen. Auch Kering, Hermès und Chanel haben inzwischen die Läden ihrer Boutiquen in Russland heruntergelassen.
Noch bevor LVMH sich dazu entschloss, seine Filialen zu schliessen, kündigte das Unternehmen Spenden in Höhe von fünf Millionen Euro für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz an, “um direkten und indirekten Opfern des Konflikts zu helfen”. Die Worte Krieg oder Russland kamen in der Mitteilung nicht vor.
Das Russland-Geschäft ist für die französischen Marken von den Zahlen her nicht besonders wichtig. Aber reiche Russinnen und Russen kaufen Handtaschen, Uhren, Seidentücher und Kosmetik eben nicht nur in Russland, sondern auch in Paris, im Skiort Courchevel oder an der Côte d’Azur, die schon seit dem 19. Jahrhundert ein Tummelplatz für all jene aus Russland ist, die sich etwas leisten können.
LVMH hat im vergangenen Jahr mehr als 64 Milliarden Euro Umsatz gemacht, nach Angaben von “Le Monde” nur zwei Prozent davon in Russland. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben 124 Geschäfte und 3500 Beschäftigte in Russland, deren Gehälter nun weiter bezahlt werden sollen. LVMH kündigte zudem finanzielle und psychologische Hilfen für seine Beschäftigten an.
Chanel hat 17 Geschäfte und etwa 370 Mitarbeiter in Russland, Hermès drei Geschäfte und rund 60 Beschäftigte. Die Eröffnung eines Hermès-Ladens in St. Petersburg ist nun auf unbestimmte Zeit verschoben.
Auch Kering und der Kosmetikkonzern L’Oréal haben ihre Geschäfte dicht gemacht. L’Oréal lässt seine Produktionsstätte in der Nähe von Moskau allerdings weiter laufen. Dort wird gut die Hälfte der Kosmetika hergestellt, die in Russland verkauft werden.
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