Donnerstag , 25 April 2024
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Bugatti Divo: Die Acht-Millionen-Franken-Rakete

Einer von lediglich 40 Bugatti Divo weltweit wurde vor dem Palace Hotel von car-spotter in St. Moritz gesichtet.

Das Auto hat einen Neupreis von rund acht Millionen Schweizer Franken. Mit seinem acht Liter grossen 16-Zylinder liefert er 1500 PS und 1600 Nm maximales Drehmoment. Von null auf Tempo 100 geht’s in 2,4 Sekunden. Das Auto gilt als eine agilere Variante des Bugatti Chiron.

Vor knapp zwei Jahren hatte Bugatti seinen Hypersportler Divo bei der Monterey Car Week, dem exklusivsten Auto-Event der Welt, enthüllt. Vierzig Divo-Kunden können sich auf ihren Bugatti Divo  freuen.

Rund zwei Jahre haben die Entwicklungsingenieure Hand an den schärferen Bruder des Chiron gelegt. «Anfang 2018 wollten wir als erstes Projekt unter der Leitung des neuen Präsidenten Stephan Winkelmann ein ganz besonders sportliches, kurvengieriges Fahrzeug entwickeln. Das ist der Divo zweifelsfrei geworden», erklärt Pierre Rommelfanger, Projektleiter Sondermodelle bei Bugatti. Nicht nur optisch, sondern auch technisch sollte sich der Divo möglichst stark vom Chiron unterscheiden.

Exklusivität war dabei aber weit weniger wichtig als eine maximale Agilität, ohne dabei den Komfort zu schmälern. Nur schon die ersten Ankündigungen liessen potenzielle Kunden zum Telefon greifen, um so schnell als möglich ihre Bestellungen zu platzieren: Schliesslich werden nur 40 Fahrzeuge des Divo gebaut – zu einem Nettostückpreis von acht Millionen Schweizer Franken.

Optisch unterscheidet sich der Divo vom Chiron durch eine geänderte Front mit schmalen Scheinwerferschlitzen, in denen LED-Augen blitzen, sowie eine schlankere Seitenlinie und zusätzliche Lufteinlässe zur Bremsenkühlung. Der optische Höhepunkt ist Chefdesigner Achim Anscheidt und seinem Team mit den ungewöhnlichen 3D-Heckleuchten gelungen. 44 kleine Finnen bilden das ungewöhnlich illuminierte Rücklicht.

Der Antrieb des Bugatti Divo ist identisch mit dem des Chiron. Dessen acht Liter grosser 16-Zylinder liefert 1500 PS und 1600 Nm maximales Drehmoment. Von null auf Tempo 100: in 2,4 Sekunden. Bevor es auf die Teststrecken dieser Welt ging, musste der erste Divo-Prototyp Tausende von Kilometern auf dem Simulator zurücklegen. Danach gings zum echten Kilometerfressen auf Renn- und Teststrecken sowie öffentliche Strassen. Rund 5000 Testkilometer in Geschwindigkeitsbereichen bis 380 km/h werden gefahren, um die drei Fahrmodi EB, Autobahn und Handling final abzustimmen. «Erst als alle Entwickler zufrieden waren, haben wir uns der nächsten Aufgabe gestellt», erklärt Lars Fischer, Leiter Fahrwerkversuch bei Bugatti. Ganz nebenbei speckte der Bugatti Divo dabei im Vergleich zum Chiron um 35 Kilogramm ab.

Diese Gewichtsreduzierung setzen die Ingenieure für mehr Anpressdruck ein. Dank geänderter Aerodynamik springen 90 Kilogramm mehr Abtrieb heraus. Damit drücken 456 Kilogramm bei der abgeregelten Maximalgeschwindigkeit von 380 km/h aufs Heck. Das meiste trägt der in der Höhe feststehende und 1,83 Meter breite Heckflügel dazu bei. Er ist 23 Prozent breiter als der des Chiron, wird aber je nach Fahrmodus im Winkel verstellt und arbeitet so als Luftbremse mit grösstmöglicher Verzögerung. Dadurch werden deutlich höhere Kurventempi möglich – bis zu einer Querbeschleunigung vom 1,6-Fachen der Erdbeschleunigung.

Den Handling-Kurs auf dem Testgelände im süditalienischen Nardò umrundet der Divo damit acht Sekunden schneller als der Chiron. «Der Divo fährt sich völlig anders als der Chiron, auch wenn beide der W16-Motor antreibt», sagt Fischer. «Das wird besonders auf kurvenreichen Strecken deutlich.» Ob der Bugatti Divo nunmehr wegen seines kurvenhungrigen Fahrverhaltens, der grossen Exklusivität oder schlicht des Preises von netto fünf Millionen Euro in Sammlergaragen auf der ganzen Welt rollt, wird jedoch wohl für immer ein Geheimnis bleiben.

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About Karl Heinz Nuber

Nuber ist langjähriger unabhängiger Uhren Journalist und begann seine Karriere in den frühen 80er Jahren. Durch das Sammeln kam er zum Schreiben. Er ist Gründer des vierteljährlich regelmässig bilingual – Deutsch und English - erscheinenden TOURBILLON Magazin’s, der digitalen TOURBILLON Plattform TICK-Talk, der Ausstellungs- und Event Plattform Art of TOURBILLON und TOURBILLON TV. Er tritt regelmässig als Kenner der Branche in Erscheinung.

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