Uhren aus Vorbesitz sind ein Milliardenmarkt, die Aussichten grossartig, dies haben auch die renommierten Uhrenmarken wie Richard Mille, Audemars Piguet, Carl F. Bucherer und auch Rolex erkannt und steigen in den CPO Wachstumsmarkt ein. Besonders clever macht es Jager-LeCoultre mit der Einführung der Kollektion «THE COLLECTIBLES» verbunden mit einem coffee-table-book.
Mit der Initiative der Uhrenmarken, ihr CPO Geschäft selbst in die Hand zu nehmen, haben die digitalen Plattformen, die mit CPO Uhren handeln, nicht gerechnet. Es existiert auch kein Plan B bei diesen Plattformen.
Jahrelang ging es für das Vorzeige-Startup Chrono24 nur nach oben. Überraschend will sich das Unternehmen jetzt aber von 65 der 458 Beschäftigten trennen.
«Wie derzeit viele Unternehmen in der Technologiebranche, spüren auch wir die Folgen der Marktturbulenzen und Inflation, verursacht durch den schrecklichen Krieg in der Ukraine, welche zu einem zurückhaltenden Konsumverhalten führen. Aus diesem Grund sahen wir uns bedauerlicherweise gezwungen, uns letzte Woche von einigen talentierten und leider teils langjährigen Freunden und Kollegen zu trennen. Dieser harte, aber notwendige Schritt ermöglicht uns Chrono24 bestmöglich durch diese wahrscheinlich länger andauernde volatile Phase zu führen und unser Unternehmen weiterhin stabil für die Zukunft aufzustellen,» so der Chrono24 Gründer und CEO Tim Stracke.
Der Berufs-Optimist: Tim Stracke
Es ist nicht das erste Mal, dass das Start-up mehrere Mitarbeiter zeitgleich entlassen wurde. Dies geschah zum Beispiel auch 2020, den Angaben der Tageszeitung zufolge einen Tag nach der Bekanntgabe einer erfolgreichen Finanzierungsrunde.
«Chronext war nie und ist bis heute nicht profitabel», so ein Whistleblower zur digitalen TOURBILLON Plattform TICK-TALK: «Das bisherige Geschäftsmodell hat bislang nicht zu Profit geführt und muss geändert werden. (…) Die Strategie ist gescheitert.» Und auch der Versuch, in neue Märkte wie Italien, Frankreich und die Niederlande zu expandieren sei fehlgeschlagen, die Niederlassungen vor Ort seien angeblich teilweise wieder geschlossen worden oder werden es.
Die Zukunft des CPO Marktes
Gemäss neuen Daten von LuxeConsult wird der Markt für neue Uhren noch zehn Jahre lang grösser sein als der Markt für gebrauchte Uhren. Für eine Industrie, welche ihre Wurzeln tief im 18. Jahrhundert hat, sind zehn Jahre ein blosses Augenzwinkern. Was folgt daraus? Dass man sich als Marke jetzt, mit Betonung auf jetzt, um seine Secondhand-Uhren kümmern muss.
Schweizer Luxusuhren aus Vorbesitz sind ein Milliardengeschäft mit Aussicht, jenes mit neuen Uhren umsatzmässig schon bald zu überholen. Seit einigen Jahren nehmen sich Marken wie Händler des Themas verstärkt an. «Certified Pre-Owned» (CPO), ist spannend für Uhrenliebhaber und Lockstoff für Einsteiger. Das Potenzial ist gigantisch.
Die digitalen Uhrenbazare wie Chrono24 usw haben es vorgemacht, jetzt nehmen die Uhrenmarken die Zukunft der Second-Uhren selbst in die Hand!
Demnächst mehr exklusiv auf diesem Channel