Donnerstag , 25 April 2024
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Rimowa: Die Rückkehr des Pilot-Case, dem Statussymbol für Vielflieger und Bonusmeilensammler

Gepäckstücke aus Aluminium stellt die ehemalige Kölner Firma bereits seit Mitte der 1930er-Jahre her, die charakterische Rillenstruktur kam 1950 hinzu, sie wurde aus dem Flugzeugbau übernommen und sorgt für eine höhere Steifigkeit des Materials. Die Verbindung von Funktionalität, Langlebigkeit und unverkennbarem Design haben den Rimowa-Koffer über viele Jahre zum Statussymbol der Vielflieger und Bonusmeilensammler gemacht. Da fühlt sich auch der Ex-ranghohe Deutsche Beamte mit angeblicher Nebenerwerbsbewilligung, Meilendieb und Auftragsschreiber der Uhrenindustrie GLB angesprochen.

Liebhaber zahlen Höchstpreise bis 3000 Euro für einen gebrauchten Koffer hier mit dem alten LH Logo

Als der RIMOWA “Original Pilot” 1996 erstmals auf den Markt kam, war er ursprünglich als Reisegepäckstück für Flugzeugpiloten gedacht. Doch die durchdachte Ergonomie in Verbindung mit seiner Robustheit und dem funktionellen und zeitlosen Design ließen ihn schnell zu einem “Must-have” unter den Luxus-Gepäckstücken werden – auch abseits des Flugpersonals. Nun launcht der deutsche Kofferhersteller seinen Bestseller erneut in einer aktualisierten Auflage.

“Original Pilot Silver” von Rimowa: Raffinierte Innenausstattung

Auf den ersten Blick ist der “Original Pilot Silver” (42 × 50 × 23 cm) kaum vom Original zu unterscheiden. Doch die Neuauflage zeichnet sich nicht nur durch das markentypische gerillte Aluminiumgehäuse, einen stufenlosen Teleskopgriff und ein Multi-Rad-Bewegungssystem aus. Sie besticht vor allem durch ihre flexible Innenausstattung, die unter anderem ein gepolstertes Laptopfach und eine kleine vertikale Schirmtasche umfasst.

Die Kombination aus technisch hochwertigem Case und intelligentem Interieur macht das Gepäckstück zum idealen Handgepäckstück. Eine Stickerkollektion mit Anspielungen auf die Fluggesellschaften der 90er-Jahre ist im Kauf inbegriffen und ermöglicht es dem neuen Besitzer, seinen Koffer individuell zu gestalten. 

Rimowa erfindet sich und seine Gepäckstücke immer wieder neu

Die ständigen Innovationen des deutschen Labels aus Köln, das mittlerweile zum LVMH-Konzern gehört, sorgen immer wieder für Begeisterung  – sowohl bei alteingesessenen Fans als auch bei jüngeren Sympathisanten: So arbeitete Rimowa zuletzt mit der Skatermarke Palace zusammen, überraschte im April 2022 mit der Kooperation Rimowa x Porsche und konnte sogar im Handtaschen-Business Fuß fassen.

Hier können Sie den Pilotenkoffer von Rimowa bestellen

SUMMARY_Man wolle “Mobilität neu denken”, teilte das LVMH Management auf Anfrage von TICK-TALK mit. Bislang hatte das neue Denken in erster Linie zur Folge, dass der einstige Familienbetrieb seit der Übernahme durch den französischen Luxusgüterkonzern LVMH im Oktober 2016 die Preise kräftig erhöht hat und keiner noch so abwegigen Marketingmassnahme aus dem Wege gegangen ist. Neben Kooperationen mit Fendi und Dior, die ebenfalls zu LVMH gehören, kam es auch zu einer gemeinsamen Kollektion mit der Streetwear Supreme, die ihr wuchtiges Logo grosszügig auf allen verfügbaren Flächen der Gepäckstücke verteilte. Virgil Abloh, Chef des Kultlabels Off-White und Kreativdirektor der Herrenabteilung von Louis Vuitton, entwarf einen Koffer aus durchsichtigem Hartplastik, der so lange super aussieht, bis man gebrauchte Unterwäsche und zusammengerollte Socken hineinlegt. Fast könnte man meinen, dass alle Chefdesigner der Unternehmensgruppe hätten eine Klausel im Vertrag, die sie dazu verpflichtet, irgendwann einen Rimowa-Koffer zu gestalten. Der kreative Eifer hat jedoch nicht dazu geführt, das Profil der Marke zu schärfen, sondern lässt sie in einem merkwürdigen Umkehreffekt konturloser und austauschbarer wirken als zuvor. Der ganze Marketing-Quark entwertet die Produkte, die die Firma gross gemacht haben. Aus einem zeitlosen Gepäckstück, das seinen Besitzer ein Leben begleitet, ist ein saisonales Luxusobjekt geworden, das schon beim Antritt der übernächsten Reise alt und gestrig aussehen lässt. Das Vorbild war sicher das LVMH Reisegepäck das durch die Einführung mit dem saisonalen Kollektionswechsel auch qualitativ schlechter geworden ist. LVMH sollte sich ein Vorbild an Hermès nehmen, dessen Verarbeitung auf höchstem Niveau Kontinuität über die Jahrzehnte hat.

About Karl Heinz Nuber

Nuber ist langjähriger unabhängiger Uhren Journalist und begann seine Karriere in den frühen 80er Jahren. Durch das Sammeln kam er zum Schreiben. Er ist Gründer des vierteljährlich regelmässig bilingual – Deutsch und English - erscheinenden TOURBILLON Magazin’s, der digitalen TOURBILLON Plattform TICK-Talk, der Ausstellungs- und Event Plattform Art of TOURBILLON und TOURBILLON TV. Er tritt regelmässig als Kenner der Branche in Erscheinung.

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