Sonntag , 13 Juli 2025
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Mangelnde Kreativität der Uhrenmanager drängt zu sogenanten Collabs …..

Viele Luxusuhrenmarken unterhalten Partnerschaften mit Firmen und Organisationen verschiedenster Art. Die Zusammenarbeit bringt Vorteile auf technischer und organisatorischer Ebene, dient aber hauptsächlich einem positiven Image. Am Ende geht es um höhere Verkaufszahlen.

Einige dieser Kooperationen ergeben Sinn, andere lassen uns ein wenig verwirrt zurück. In diesem Artikel wollen wir uns etwas näher mit ein paar Uhrenmarken und den Kooperationen beschäftigen, die sie eingegangen sind.

Viele Uhrenmarken sind reine Marketingmaschinen. So einfach ist das. Luxusartikel wie mechanische Uhren brauchen eine gute Story. Die meisten Uhrenmarken verstehen sich gut darauf, Ihnen eine solche “authentisch” aufzutischen meist mit Unterstützung von externen bestbezahlten Storytelling Spezialisten, die meistens identisch sind mit den Uhrenfachjournalist. Eine tolle Geschichte kann der Grund für den Kauf einer Uhr sein. Dabei ist egal, ob sie wahr ist oder einem kreativen Geist entstammt.

Omega X Swatch

Fifty Fathoms X Swatch

Label Noir

Louis Erard

Audemars Piguet hat sich zum Beispiel mit Cactus Jack zusammengetan, der Marke und dem Plattenlabel des amerikanischen Hip-Hop-Künstlers Travis Scott. Ergebnis der Kooperation ist eine limitierte Royal Oak mit ewigem Kalender. Dieses 41-mm-Modell ist aus brauner Keramik gefertigt – eine Premiere bei Audemars Piguet – und greift mehrere Design-Elemente von Cactus Jack auf. Das Zifferblatt aus Saphirglas gewährt Einblicke in das offen gearbeitete Uhrwerk mit ewigem Kalender. In Anlehnung an die Markenidentität des Labels leuchten im Dunkeln einige Details blau oder grün.

Diese limitierte Edition liefert dank der Kombination aus einer klassischen Uhrenkomplikation und einem hochmodernen Material den Beweis für die kreative Kühnheit und geistige Freiheit von Audemars Piguet. Auf diese Weise schiebt die Manufaktur die Grenzen der Uhrmacherkunst immer weiter hinaus. Gleichzeitig repräsentiert dieses Modell die enge Verbindung zu ganz unterschiedlichen kreativen Betätigungsfeldern, die AP seit Jahren pflegt.

Hublot war die erste Marke, die durch verschieden interessante Kooperationen in den Köpfen der Konsumenten verankert ist. Ob diese Kooperationen immer sinnvoll waren, das sei dahingestellt. Der ehemalige Hublot CEO meinte dazu: “Hauptsache viel Lärm um nichts!”

Hublot ist unter den Schweizer Luxusuhrenmarken eine der kreativsten. Hublot spielt mit Farben und Materialien und bietet neben seiner Basiskollektion eine Vielzahl limitierter Auflagen an, die oft einem bestimmten Sport oder einem angesagten Thema gewidmet sind. Hublot spricht lebens- und konsumfreudige Kunden an, die nicht jeden Cent umdrehen müssen. Unter dem lauten Marketing befindet sich aber eine äußerst seriöse Substanz in Form einer Manufaktur, die eine Vielzahl eigener Werke kreiert, bis hin zu großen Komplikationen wie Tourbillon, Minutenrepetition und ewiger Kalender. 

Die 1980 vom Italiener Carlo Crocco gegründete Marke erlebte ab 2004 unter der Führung des früheren Blancpain-Machers Jean-Claude Biver einen rasanten Aufstieg. Hublot gehört seit 2008 zum französischen Luxusgüterkonzern LVMH. Ricardo Guadalupe, mit dem Biver seit der gemeinsamen Zeit bei Blancpain ab 2001 eng zusammenarbeitete, führt Hublot als CEO seit 2012.

Die vier Hublot-Kollektionen heißen Big Bang, Classic Fusion, MP und Shaped – letztere besteht aus Formuhren wie der tonneauförmigen Spirit of Big Bang und der quadratischen Square Bang. Zur Big-Bang-Familie gehört auch die im Januar 2020 eingeführte Big Bang Integrated mit integriertem Gliederband. Hublot fertigt nicht nur eigene Basiskaliber wie das Chronographenwerk HUB1240 Unico, sondern ebenso ultrakomplizierte Werke. Zu den Highlights zählt das Kaliber HUB8100: Es beinhaltet eine Minutenrepetition mit Kathedralschlag, ein fliegendes Tourbillon und einen Schaltrad-Chronographen.

SUMMARY
Es ist kein Geheimnis, ich bin “old school” und halte nicht viel von Markenkooperationen, Luxus Marken die Kooperationen eingehen müssen, sind eine Bankrott-Erklärung für das Markenimage. Alle sprechen euphorisch von einer win-win-Situation. Jedoch gibt es in solchen Kooperationen immer nur einen Gewinner, der mit dem stärkeren Image.

About Karl Heinz Nuber

Nuber ist langjähriger Uhren Journalist und begann seine Karriere in den frühen 80er Jahren. Er ist Gründer des vierteljährlich regelmässig bilingual – Deutsch und English - erscheinenden TOURBILLON Magazin’s, der digitalen TOURBILLON Plattform TICK-Talk, der Ausstellungs- und Event Plattform Art of TOURBILLON und TOURBILLON TV. Er tritt regelmässig als Kenner der Branche in Erscheinung.

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