Markante Design-Codes neu überarbeitet – so wagt die französische Maison ihr Comeback in die Welt der Haute Horlogerie.
Mit dem Relaunch der Chiffre Rouge-Linie meldet sich Dior im Bereich der Herrenuhren zurück. Die vorgestellte Linie umfasst insgesamt acht Modelle, die ersten fünf Modelle sind im Februar vorgestellt worden, eine weitere Auskopplung ist für Juli geplant, zwei Varianten sollen im Oktober auf den Markt kommen. Damit erhofft sich Dior seine Uhrensparte wieder voranzutreiben, die Linie dürfte einigen noch aus den frühen 2000er-Jahren bekannt sein. Mit Face-Lift und Komplikationen ist die französische Maison damit die jüngste LVMH-Marke, die sich der Haute Horlogerie verschreibt.
Dior Chiffre Rouge
Erstmals 2004 von Hedi Slimane für Dior Homme vorgestellt, stellte Chiffre Rouge die erste Automatikuhr der Marke dar. Im Inneren wurde sie von einer angepassten Version des mechanischen Kalibers El Primero von Zenith angetrieben. Ebenso maßgebend: die große Krone bei vier Uhr sowie das markante Datumsfenster, welches Christian Diors Glückzahl (die Nummer 8) in Rot hervorhob. Inzwischen heißt der Designer für Dior Homme Kim Jones und die letzte Chiffre Rouge wurde im Jahr 2015 vorgestellt. Zum 20-jährigen Jubiläum der Erstauslieferung legt Dior die Uhr nun neu auf.
Die neue Dior Chiffre Rouge-Kollektion überzeugt mit überwiegend schwarzer Farbgebung samt roten Akzenten an Krone, Zeigern und Datumsfenster. Das asymmetrische Gehäuse zeigt die verschraubte Krone bei vier Uhr, das Datumsfenster akzentuiert weiterhin die Zahl “8” in Rot.
Abwechslung bieten Varianten in ultramattem Schwarz, mit diamantbesetzter Lünette, als Chronograph sowie bis hin zu limitierten Exemplaren mit Tourbillon. Ein wiederkehrendes Motiv ist das für Dior geometrische Muster der “Cannage” auf dem Zifferblatt aus schwarzem Messing.
Unter der Haube des neuen Chronographen arbeitet eine modifizierte Version des berühmten Automatikwerks El Primero von Diors LVMH-Partner Zenith – bzw. in drei Abwandlungen plus Modifizierung für die verschiedenen Gehäusegrößen, den Chronographen und Tourbillon.
Für den Chronographen wird es firmenintern in CD.001 umbenannt und hat eine Gangreserve von 48 Stunden. Neben Stunden, Minuten, Sekunden und Datum überzeugt der Chronograph mit Sekunden-, 30-Minuten- und Stundenzähler. Dazu nutzt das Werk eine Oszillation von 36.000/Stunde mit einer Frequenz von 5 Hz.
Die 38 mm-Versionen nutzen das CD.002 Automatikwerk mit 50 Stunden Gangreserve und einer Frequenz von 4 Hz bzw. 28.800/Stunde. Die Uhren sind bis 100 m wasserdicht. Getragen werden die limitierten Uhren (zwischen 20 und 300 Stück) am Kautschukband.
Die Dior Chiffre Rouge Black Ultramatte Ø 38 mm, Referenz CD08351X1342_0000, kostet 7.900 Euro. Das Upgrade mit Diamanten, Referenz CD08352X1345_0000, ist für 16.000 Euro erhältlich. Der Chronograph in 41 mm, Referenz CD08461X1346_0000, schlägt mit 13.500 Euro zu Buche.
SUMMARY_Können Uhren von Modemarken überhhaupt mit etablierten Uhrenherstellern mithalten? Hier gibt es deutliche Unterschiede. Da die Modemarken selber meist kein Know-How in der Produktion von Uhren besitzen, müssen sie dieses zukaufen. Oder sie vergeben ihre Lizenz einfach ein einen erfahrenen Hersteller. Diese Strategien unterscheiden sich sehr stark voneinander, entscheidend jedoch in großem Maße über die endgültige Qualität der gefertigten Uhren.
Bei Chanel, Dior und Louis Vuitton gibt es keine Bedenken. Diese Modehäuser besitzen eigene Uhrenmanufakturen, in denen an der Entwicklung und Herstellung von Uhrwerken gearbeitet wird. Sogar ausgefallene Komplikationen wie das Tourbillon kommen hier zum Einsatz. Dadurch entstehen einzigartige Modelle und Unikate, die auch höchsten Ansprüchen genügen. Preislich schlägt sich dies natürlich nieder, denn diese Modeuhren spielen in der obersten Preisklasse mit den angesehensten Schweizer Uhrenmarken mit. Eine solche Modeuhr stellt dafür aber auch eine echte Wertanlage dar.