Sonntag , 15 September 2024
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Nick Hayek, Marc-Alexander Hayek

Swatch Group nimmt an den Geneva Watch Days 2024 teil

Die Ansage des Swatch-Group-CEO Nick Hayek war klar: keine Uhrenmessen mehr. Jetzt haben die hauseigenen Marken Blancpain und Breguet trotzdem einen prominenten Auftritt an den Geneva Watch Days.

Wenn Nick Hayek einen Entscheid trifft, hält er in der Regel daran fest. Dazu zählt auch der Schritt, nicht mehr an Uhrenmessen teilzunehmen. Bis 2018 war die Swatch Group der grösste Aussteller auf der Basler Uhrenmesse. Doch die Selbstherrlichkeit der Organisatoren ging Hayek zunehmend auf die Nerven: Er forderte innovative Konzepte und mehr Mitsprache, aber die Messeleitung stellte die Aussteller stets vor vollendete Tatsachen. Hayek kehrte der «Baselworld» den Rücken und begründete dies damit, dass traditionelle, einmal im Jahr stattfindende Messen für seinen Konzern nicht länger zweckmässig seien.

Hochkarätige Delegation auf Besuch bei den Hayeks

Seither hat sich in der Messelandschaft viel verändert. Die «Baselworld» ist Geschichte. Sie musste 2021 ihre Tore schliessen, weil nach der Swatch Group auch die anderen grossen Uhrenhersteller genug hatten vom dortigen Management. Stattdessen entstand 2022 in Genf aus dem ehemaligen Salon International de la Haute Horlogerie (SIHH) die Messe Watches and Wonders. Hier sollte alles anders werden: Die Messe wird nicht von einem Messeveranstalter organisiert, sondern von der Uhrenbranche selbst. Die grossen Marken und eine Stiftung, die von Rolex, Patek Philippe und Richemont gegründet wurde, sind dafür verantwortlich.

Nur einer stand weiterhin abseits: Nick Hayek wollte sich auch an dieser Messe nicht beteiligen. Seit der Lancierung der Watches and Wonders hoffen die Organisatoren darauf, dass Hayek seinen Entscheid revidiert. Jean-Frédéric Dufour, der Präsident der Watches and Wonders und CEO von Rolex, ging mit seinen Kollegen von Patek Philippe und Richemont sogar persönlich zu Nick, Nayla und Marc Hayek nach Biel, um die Familie von einer Teilnahme an der gemeinsamen Branchenmesse zu überzeugen. Doch ohne Erfolg. Hayek blieb bei seiner Meinung. Noch an der Bilanzmedienkonferenz der Swatch Group vom März sagte er auf eine entsprechende Frage, solche «Beauty-Contests» seien nichts für die industriell ausgerichtete Swatch Group.

Keine teuren Pavillons, sondern eigene Boutiquen nutzen

Umso überraschender war die Mitteilung, die vor kurzem von einem anderen Branchen-Event kam: den Geneva Watch Days. Dort heisst es, dass dieses Jahr Breguet, Blancpain und Glashütte Original «die gemeinsamen Bemühungen unterstützten, die schöne Uhrmacherkunst mit speziellen Animationen in ihren Boutiquen zum Leuchten zu bringen». Übersetzt heisst dies: Die Luxusuhrenmarken der Swatch Group nehmen an den nächsten Geneva Watch Days teil, die Ende August stattfinden. Auf der Website wurden Breguet und Blancpain neben Bulgari und Breitling als Hauptsponsoren aufgeführt.

Hat Nick Hayek seine Meinung also doch geändert?

Sicher ist, dass dieser deutlich kleinere Branchentreff eher dem Gusto des Swatch-Group-Chefs entspricht als die luxuriöse Watches and Wonders. Als Teilnehmer bekommt man dort keinerlei Vorgaben, wie und wo man ausstellen soll. Die meisten Hersteller mieten sich in der Genfer Innenstadt in Hotelsuiten ein; andere, die Boutiquen vor Ort haben, nutzen diese. Es gibt am See ein gemeinsames Zelt, in dem Uhren sämtlicher teilnehmenden Marken ausgestellt sind und Referate und Paneldiskussionen stattfinden, aber sonst organisiert sich jede Marke selbständig.

Marc Hayek setzt ein Zeichen

Trotzdem: Messe ist Messe, und ein Meinungsumschwung beim CEO der Swatch Group überraschend. Aber vielleicht ist es gar nicht Nick Hayek, der hinter dem Entscheid steckt. Vielleicht ist es sein Neffe Marc Hayek. Immerhin sind es «seine» Marken, die in Genf mitmachen: Der Sohn von Nayla Hayek ist für die drei Luxusuhrenmarken der Swatch Group verantwortlich.

Nick Hayek bestätigt die Vermutung auf Anfrage: «Diesen Entscheid hat Marc getroffen. Er wollte zeigen, dass man als Uhrenmarke an einem Branchenevent teilnehmen kann, ohne teure Pavillons aufzustellen.» Weshalb Breguet und Blancpain als Hauptsponsoren der Genenva Watch Days figurieren, kann sich der CEO der Swatch Group allerdings nicht erklären. Kurze Zeit später sind die beiden Namen wieder von der Website verschwunden.

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About Karl Heinz Nuber

Nuber ist langjähriger unabhängiger Uhren Journalist und begann seine Karriere in den frühen 80er Jahren. Durch das Sammeln kam er zum Schreiben. Er ist Gründer des vierteljährlich regelmässig bilingual – Deutsch und English - erscheinenden TOURBILLON Magazin’s, der digitalen TOURBILLON Plattform TICK-Talk, der Ausstellungs- und Event Plattform Art of TOURBILLON und TOURBILLON TV. Er tritt regelmässig als Kenner der Branche in Erscheinung.

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