Die Mitarbeiter:innen des Genfer Luxusuhrenhersteller sprechen von MOBBING, SEXUELLER BELÄSTIGUNG und UNRECHTMÄSSIGEN KÜNDIGUNGEN so die Gewerkschaft Unia.
Im Genfer Hauptsitz von Rolex soll es zu dutzenden Fällen von Mobbing gekommen sein, zudem soll die Luxusmarke Opfer missbräuchlich entlassen haben. Diese Vorwürfe erhebt die UNIA und hat beim Arbeitsgericht Klage eingereicht.
“Seit Jahren werden der Gewerkschaft Fälle von wiederholter Belästigung in der Abteilung des weltweiten Servicegeschäfts von Rolex in gemeldet”.
Alejo Patino, Gewerkschaftssekretär (Keystone SDA “”SWISSINFO”)
Ein Mitarbeiter sagte, er habe die Kündigung erhalten, weil er sich gegen die Schikanen gewehrt habe. Einige Ex-Mitarbeitende sollen sich gemäss UNIA nach ihrer Entlassung mit Rolex geeinigt haben, andere hätten sich an einen Anwalt gewandt.
“Viele kündigten, aber ich würde sagen, dass die Zahl der Entlassungen, die wir als missbräuchlich erachten könnte, sicherlich bei mehreren Dutzend liegt”
sagte Patino auf Anfrage von TICK-Talk.
In der Medienmitteilung der UNIA kommt auch Nathalie* zu Wort:
“Ich habe jahrelang unangemessene, sexistische Äusserungen von meinem Abteilungsleiter ertragen müssen”
so die Ex-Rolex Mitarbeiterin
“Bei einem Betriebsausflug in einer Bar wurde ich nach meiner Unterwäsche gefragt”. Sie informierte die Personalabteilung. Sie sei gefragt worden, ob sie Beweise habe, und habe sich unbegründete Angriffe anhören müssen, so Nathalie weiter. “Zunächst haben Sie alles komplett abgestritten”, fügte Patino hinzu. später habe Rolex aber einer internen und externen Prüfung zugestimmt. Die von den Beschäftigten geforderten Massnahmen habe das Unternehmen trotzdem nicht umgesetzt. Rund 15 Beschäftigte hatten die Situation daraufhin beim kantonalen Amt für Arbeitsinspektion angezeigt.
Auf Anfrage von TICK-TALK sagte Rolex, der Konzern habe “Managementprobleme festgestellt” und “sofort die notwendigen Massnahmen ergriffen, um der Situation ein Ende zu setzen”. Die betroffene Abteilung habe der Uhrenkonzern “vollständig umstrukturiert”. Zudem habe Rolex Entlassungen auf verschiedenen Ebenen der Hierarchie vorgenommen und das kantonale Amt für Arbeitsinspektion informiert. Das Unternehmen arbeite mit dem Amt, um Präventionsmassnahmen umzusetzen.
*Name wurde durch die UNIA geändert.
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