Die Rolex Day-Date 36 mit dem “Puzzle-Zifferblatt” und Gehäuse in Roségold ist erstmals auf dem Secondhandmarkt aufgetaucht und hat sofort abgeräumt. Zum vierfachen Preis dessen, was der Konsument im Geschäft für die Uhr hinblättern muss. In Zahlen ausgedrückt: 230’000,- Euro. Damit hat Rolex wiederum einen Rekord aufgestellt, und zwar in einer Zeit der starken Verunsicherung. Mehr dazu bei Watchanalytics.
Der Uhrenmarkt hat im Jahr 2023 starke Preisbewegungen verzeichnet. Nach Jahren des ungebremsten Wachstums findet im oberen Preissegment derzeit ein Realitätscheck statt: Die astronomischen Preise für hochkarätige Uhrenmodelle wie die Rolex Daytona, die Patek Philippe Nautilus und die Audemars Piguet Royal Oak haben den Rückweg zur Erde angetreten. Kein Boom hält ewig. Mag sein, dass die Luxusindustrie in der Regel ihr eigenes Süppchen kocht, aber auch sie kann sich dem Einfluss der globalen Märkte nicht gänzlich entziehen.
Die Faktoren, die hier eine Rolle spielen, liegen auf der Hand. Die Inflationsraten steigen weltweit, während der Krieg zwischen der Ukraine und Russland andauert. Diese Umstände haben sich auch auf andere Marktindikatoren ausgewirkt und zu einigen Preiskorrekturen bei gebrauchten Uhren geführt. Was jedoch einen starken Schutzwall für die Uhrenindustrie bildet, ist das beträchtliche Wachstum der letzten Jahre. Insgesamt liegen die Marktpreise für Uhren nicht mehr so hoch wie vor einem Jahr, aber aufgrund der anhaltenden Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage wird nach wie vor mehr als der Listenpreis verlangt.