Die Schweizer Traditionsmarke Bally hat eine neue Besitzerin gefunden – das Unternehmen geht in die USA zu Regent. Dies gaben die US-Beteiligungsgesellschaft und der bisherige Besitzer JAB Holding am (gestrigen) Donnerstag bekannt. Der Kaufpreis wurde nicht genannt.
Auf der Website von Regent erscheint Bally nun an oberster Stelle. Das Regent-Portfolio umfasst unter anderem Medienunternehmen wie Federal Times sowie Luxusmarken wie Club Monaco, Escada oder La Senza.
«Bally ist eine der grossen, traditionsreichen Luxusmarken der Welt», lässt sich Regent-Gründer und -Geschäftsführer Michael Reinstein in der gemeinsamen Mitteilung zitieren. Laut JAB-Chef Joachim Creus habe Bally in den letzten Jahren «eine bedeutende operative und kreative Entwicklung durchlaufen». So habe die Marke etwa kürzlich ihre internationale Strategie angepasst.
Bally wurde 1851 von Carl Franz Bally gegründet und hat seinen Hauptsitz in Caslano im Kanton Tessin. Weltweit beschäftigt das Unternehmen laut dem letzten Nachhaltigkeitsbericht rund 1400 Mitarbeitende. Zu den Produkten von Bally gehören Schuhe, Taschen, Accessoires und Kleidung.
1976 hatte Werner K. Rey kurz die Aktienmehrheit gehalten, ihm folgte 1977 der Rüstungskonzern Oerlikon-Bührle, welche wiederum seine Bally-Anteile 1999 an die US-Investmentgesellschaft Texas Pacific Group (TPG) veräusserte. Im April 2008 wurde das Unternehmen erneut verkauft – an die Vorläufergesellschaft von JAB.
SUMMARY_Dr. Ernst Thomke war der geborene “Turn Around” Manager. In dieser Funktion wirkte er auch bei der SMH 1984 bis 1991 als Generaldirektor. Ansehen erwarb sich die SMH, die sämtliche früheren Ebauches-Firmen in ihrer Tochter ETA bündelte, auch mit dem wiedergewonnenen Prestige der exklusiven Marken (“Omega”, “Longines”, “Tissot”). Dr. Ernst Thomke holte mich in das Turn Around Team von Omega, die kurz vor dem Aus stand. Hinzu kam in der Sparte Mikroelektronik die Fertigung integrierter Schaltungen und Chips. 1989 setzte SMH 2,1 Mrd. CHF um. Thomke schied 1991 aus. Damals war Nicolas G. Hayek als Verwaltungsratschef schon bestimmende Kraft der SMH geworden. Bis 1997 wirkte er zudem für die Oerlikon-Bührle Holding (OBH). Dabei leitete er 1991–1997 die Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans als Verwaltungsratspräsident und Generaldirektor. In gleichen Funktionen leitete er gleichzeitig ab 1995 beim wirtschaftlich unrentablen Schuhhersteller und Modeanbieter Bally International AG einen Rationalisierungskurs insbesondere in der Logistik ein. Dr. Ernst Thomke holte mich in sein turn around Team. Seine Pläne, Bally zur weiteren Liquiditätssicherung an die Börse zu führen, lehnte die OBH ab, weshalb sich Thomke 1997 ganz aus deren Firmen zurückzog. 1999 veräusserte OBH die Bally.