Freitag , 4 Oktober 2024
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Swatch Group: Die Pechsträhne nimmt kein Ende

Die Swatch Group Aktie kennt seit zehn Jahren nur einen Kurs: nach unten. Nun fallen auch noch die Omega Preise für gebrauchte Uhren im Markt. Zudem verkommen Luxus-Marken der Swatch Group wie Breguet, Blancpain und Jacquet Droz zu Mainstram-Marken. Und last but not least ist die Marke Swatch schon lange tot.

Der Schweizer Uhrenkonzern hat ein einzigartiges Problem: Er schwimmt im Geld. Das hat zu einer grossangelegten Fehlallokation von Kapital (auf Deutsch ineffiziente Kapitalnutzung) geführt. Konkret: Das Eigenkapital von Swatch beträgt heute bei 12,2 Milliarden Franken, der Börsenwert lediglich bei 8,8 Milliarden Franken. Und der Aktienkurs des einst international stolzen Uhrenkonzerns sinkt seit gut mehr als zehn Jahren zum Leidwesen der Aktionäre. “Nick Hayek ist mangelnder Börsen Performance für die Investoren der Swatch Group nicht mehr länger tragbar”, berichten verschiedene Medien.

Trotz olympischer Spiele der damit erhöhten Medienpräsenz konnte der Preiszerfall für CPO Uhren von Omega nicht verhindert werden. Die für den “Bloomberg Subdial Watch Indes gesammelten Daten” zeigen, dass die Marktpreise für eine Reihe von Modellen der Marke Omega, die zur Swatch Group gehört, in den letzten 30 Tagen um mehr als 1 Prozent gesunken sind. Die Indizes, die die Preise für gebrauchte Modelle von Marken wie Rolex, Patek Philippe, Audemars Piguet, Cartier und Tudor erfassen, stiegen im gleichen Zeitraum. Die Preise für gebrauchte Breitling Uhren blieben weitgehend unverändert, wie die Daten zeigen. Der Preisrückgang bei Omega kam trotz mediales Aufmerksamkeit , die die 176 Jahre alte Uhrenmarke, die für Speedmaster-, Seamaster- und Constellation-Modelle bekannt ist, als offizielle Zeitmesserin der Olympischen Spiele in Paris erhielt. Swatch reagierte auf die Bitte um eine Stellungnahme nicht.
Das Omega-Logo war während des internationalen Leichtathletikwettbewerbs an den Veranstaltungsorten und im Fernsehen prominent zu sehen. Der vielleicht auffälligste Auftritt war das Fotofinish des 100-Meter-Sprintfinales der Männer. Der Sieger Noah Lyles trug während des Rennens eine Omega Speedmaster Apollo 8 Dark Side of the Moon aus Karbon. Zu weiteren Omega-Botschaftern gehörte das schwedische Stabhochsprung-Phänomen Armand Duplantis, der mit einer Omega Aqua Terra Gold gewann und einen Weltrekord aufstellte. Und der ehemalige James Bond-Darsteller Daniel Craig wurde während des Aufenthalts in der französischen Hauptstadt mit einem neuen, noch nicht veröffentlichten Omega-Seamaster Modell ohne Datum gesichtet.
Insgesamt stiegen die Preise für gebrauchte Uhren in den vergangenen Monaten leicht um etwas weniger als 1 Prozent an, wie der “Bloomberg Suddial Watch Index” zeigt. Darin sind die 50 meistgehandelsten Uhrenmodelle nach Transaktionswert erfasst. Die geringen Zuwächse folgen auf mehrere Monate weitgehend stagnierender Preise nach mehr als einem Jahr mit starken Rückgängen. Nach Angaben von Subdial, einer in Grossbritannien ansässigen Plattform für Uhrenhandel und die Daten für die Indexberechnung liefert, ist der Index innerhalb von sechs Monaten um etwas 1,3 Prozent und innerhalb eines Jahres um 5,5 Prozent gesunken.

Die Preise für die begehrtesten gebrauchten Uhrenmodelle stiegen in der Zeit nach der Pandemie sprunghaft an. Niedrige Zinssätze, während den Lockdown Erspartes und Kryptowährungsgewinne lösten einen regelrechten Boom bei Luxusuhren aus. Diese Uhrenblase platzte im April 2022, nachdem die grassierende Inflation zu einem Anstieg des globalen Zinsniveaus führte und Konsumenten die Ausgaben für beispielsweise Reisen oder Luxus von gebrauchten Zeitmessern erhöhten.

Zudem verkommen Luxus-Marken der Swatch Group wie Breguet, Blancpain und Jacquet Droz zu uninteressanten Mainstram-Marken.

Und last but not least ist die Marke Swatch schon lange tot.

About Karl Heinz Nuber

Nuber ist langjähriger unabhängiger Uhren Journalist und begann seine Karriere in den frühen 80er Jahren. Durch das Sammeln kam er zum Schreiben. Er ist Gründer des vierteljährlich regelmässig bilingual – Deutsch und English - erscheinenden TOURBILLON Magazin’s, der digitalen TOURBILLON Plattform TICK-Talk, der Ausstellungs- und Event Plattform Art of TOURBILLON und TOURBILLON TV. Er tritt regelmässig als Kenner der Branche in Erscheinung.

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