Nach vierjähriger Tätigkeit als CEO wird Antonio Calce die Position des CEO an seinen engen Kollegen Michel Nydegger weitergeben.
„Wir danken Antonio Calce aufrichtig für seine Führung, sein Engagement und seinen Beitrag während seiner Amtszeit, die es uns ermöglicht haben, Außergewöhnliches zu erreichen, sowohl in finanzieller als auch in organisatorischer Hinsicht“, so die Gründer Robert Greubel und Stephen Forsey.

Antonio Calce wird für einen reibungslosen Einstieg in die neue Aufgabe für Michel Nydegger sorgen.
Calce wollte mit einer waghalsigen Wachstumskur das Unternehmen “auf Kurs” bringen, wie er es von seinen früheren Arbeitgebern gewohnt war: Statt wie zuvor 100 Uhren im Jahr wollte er die Produktion auf 500 Stück hochschrauben – und dafür einen gigantischen Neubau errichten, dreimal so gross wie das bisherige Gebäude in La Chaux-de-Fonds.

Seit seinem Eintritt bei Greubel Forsey im Jahr 2016 hatte dieser verschiedene Funktionen innerhalb des Unternehmens und konnte so wertvolle Erfahrungen und Einsichten sammeln.

Doch jetzt zog Nydegger, der Calce ablöst, die Reissleine: das Bauprojekt ist gestoppt, in Bezug auf Wachstum wird man vorsichtiger und pragmatischer agieren. Und, dies nebenbei: Antonio Calce hält weiterhin zehn Prozent des Kapitals, im Verwaltungsrat indes sitzt er nicht mehr.
Dafür sitzt Michel Nydegger fest im Cockpit. In den vergangenen vier Jahren war der 34-jährige Nydegger als Leiter Marketing und Kommunikation tätig und hat eng mit Antonio Calce zusammengearbeitet. Nydegger hat Philosophie studiert. Was ihm, so sagt er, beruflich zugutekomme: “Man lernt in der Philosophie, wie man eine Argumentation stringent aufbaut”. Und wie man “Struktur ins Hirn und ins Denken” bringe. Mit diesem gut gefüllten Rucksack und seinem Protege wurde er zunehmend ins Tagesgeschäft einbezogen, in Fragen um Distribution sowie Verkauf und in die Strategiedisskussionen.
Mit der Uhrmacherei war er schon als Jugendlicher konfrontiert – am Küchentisch. Dort zeigte Robert Greubel, sein Stiefvater und Co-Gründer von Greubel Forsey, mitunter am Laptop Bilder von seinen Kreationen, die man ausgiebig besprach. Michel Nydegger erinnert sich noch heute, wie ihm die in eine Greubel-Forsey-Uhr eingebaute Miniskulptur des Künstlers Willard Wigan faszinierte: “Das hat mir den Ärmel reingezogen”, sagt er. Die Skulptur in der Uhr namens Art Piece 1 war so klein, dass sie nur dank eines eingebauten Systems sichtbar wurde, welches eine 23-fache Vergrösserung bietet.



„Seine Ernennung zum CEO spiegelt seine eigene Persönlichkeit wider sowie sein tiefes Verständnis unseres Hauses und ihrer vom Vorstand vorgegebenen strategischen Ausrichtung“, so die Gründer.
Seit dem 18. März ist die Manufaktur übrigens wieder im 100-prozentigen Besitz ihrer Anteile. Greubel Forsey wurde 2004 gegründet und war bis 2006 im Besitz der Gründer. Dann entschied man sich, 20 Prozent der Anteile an die Richemont Gruppe (A.Lange & Söhne, IWC, Jaeger LeCoultre, Montblanc, Roger Dubuis, etc.) zu verkaufen. Seit 2022 befinden sich wieder alle Aktien der Greubel Forsey Holding SA und Greubel Forsey GFPI im Besitz des Unternehmens, das somit seine vollständige Unabhängigkeit zurückerlangt hat.



Wohin die Reise bei Greubel Forsey führen könnte, zeigte kürzlich das neue Modell “Nano Foudroyante”. Es kombiniert in einem Handaufszugswerk einen Chronographen, ein fliegendes Tourbillon und eine blitzende Secounde foudroyante. Letztegenannte hat wie der Name verrät, einen Zeiger, der die Sekunde in sechs Segmente unterteilt, als in einer Sekunde sechs Mal nach vorne springt und dabei das ganze Zifferblatt umrundet – eine hübsche Komplikation, die allerdings normalerweise sehr viel Energie verschlingt. Dank eines smarten Energiemanagements gelang es Greubel Forsey, den Energieverbrauch auf 16 Nanojoule pro Zeigersprung zu reduzieren, etwa 1800-mal weniger als die sonst üblichen 30 Mikrojoule.
Es könnte – im übertragenen Sinne – das Programm für Greubel Forsey werden. Motto: Man kann mit weniger Energie sehr wohl viel mehr erreichen.
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