Thierry Stern, CEO von Patek Philippe hat Wort gehalten. Anlässlich der kürzlichen Eröffnung des neuen Produktionsstandorts in Plan-les-Ouates «wolle man nicht die Stückzahlen der Kollektion erhöhen, sondern in die Komplikationstiefe gehen», so Stern zum TOURBILLON Blog TICK-Talk.ch. «Wir produzieren heute jährlich rund 60.000 Uhren, wovon, wenn man die Twenty-4 mit Quarzwerk abzieht, sind das 50.000 die ein mechanisches Uhrwerk besitzen». Die Komplikationstiefe der Neuheiten kann sich sehen lassen. Hier nun das komplizierte Neuheiten Trio als Beweis.
Nummer 1 ist die neue Referenz 5303, eine Minutenrepetition mit Schlagwerk-Mechanismus auf der Zifferblattseite. Hinzu kommen zwei Neuinterpretationen von legendären Modellen – dem Schleppzeiger-Chronographen Referenz 5370 und dem Chronographen mit Ewigem Kalender Referenz 5270.
Minutenrepetition Referenz 5303R-001
Bis 2019 hatte Patek Philippe nie zuvor eine Minutenrepetition gefertigt, deren Schlagwerk-Mechanismus von der Zifferblattseite her zu sehen war. Anlässlich der Ausstellung „Watch Art Grand Exhibition Singapore 2019“ wurde die Referenz 5303 in limitierter Edition von zwölf Exemplaren vorgestellt.
In leicht überarbeiteter Ausführung findet die Minutenrepetition mit Tourbillon, Referenz 5303, nun ihren Weg in die aktuelle Kollektion. Sie unterscheidet sich durch ihre offene Architektur ohne Zifferblatt. Man kann den Repetiermechanismus sowie die Hämmerchen und Tonfedern am Handgelenk in Aktion bewundern.
Die Transparenz gilt auch für das Tourbillon, das man unter der kleinen Sekunde bei 6 Uhr sieht.
Das Kaliber R TO 27 PS mit Handaufzug wurde leicht überarbeitet. So wurden einzelne Komponenten ajouriert, wie man dies auch bei Skelettwerken macht. Die Platine ist mit Genfer Kreisschliff dekoriert, die Vertiefungen sind fein perliert und die Hämmerchen mit feinem Satin-Kreisschliff geschmückt.
Das Roségold-Gehäuse trägt eine breite, bombierte und polierte Lünette und Weißgold-Appliken mit Blattwerk-Gravur, die den Mittelteil und die Armband-Anstöße schmücken. Dasselbe Dekor trägt der Weißgold-Schieber in der linken Gehäuseflanke, mit dem die Minutenrepetition aktiviert wird. Der Stundenkreis ist aus schwarz lackiertem Saphirglas mit roségoldbestäubten Indexpunkten.
Das Uhrwerk kann durch den Saphirglasboden begutachtet werden.
Schleppzeiger-Chronograph Referenz 5370P-011
Seit 1923 (Uhrwerk Nr. 124‘824) ist der Schleppzeigerchronograph wichtiger Bestandteil der Kollektion von Patek Philippe.
Die Referenz 5370 wurde 2015 als erster Schleppzeiger-Chronograph in einem Platingehäuse mit schwarzem Email-Zifferblatt lanciert. Sie basiert auf dem Kaliber CH 29-535 PS klassischer Bauart.
Diese hat nun ein neues blaues, von Hand gefertigtes Zifferblatt erhalten, das mit einer Glanzpolitur finissiert wird.
Die Stunden und Minuten werden durch schlanke Feuille-Zeiger mit Leuchtbeschichtung und aufgesetzte Breguet-Ziffern aus Weißgold angezeigt. Der Chronographen- und der Schleppzeiger aus der Mitte sowie der augenblickliche 30-Minutenzähler-Zeiger aus Weißgold heben sich ebenso deutlich von dem blauen Zifferblatt ab wie die weiß aufgedruckten Skalen.
Ganz klassisch gibt sich die Basisarchitektur mit Handaufzug, die Steuerung durch zwei Schalträder und die horizontale Zahnradkupplung. Mit seinen zahlreichen Optimierungen und patentierten Neuerungen sowie dem verfeinerten Schleppzeiger-Mechanismus ist es ein Uhrwerk des 21. Jahrhunderts.
Wie alle Platin-Armbanduhren von Patek Philippe trägt auch die Referenz 5370P-011 einen kleinen Diamanten zwischen den Armbandanstößen bei 6 Uhr. Sie ersetzt ihre Vorgängerin mit schwarzem Email-Zifferblatt.
Chronograph mit Ewigem Kalender Referenz 5270J-001
Als Nachfahre des Patek Philippe Klassikers von 1941 (Referenz 1518) ist der Chronograph mit ewigem Kalender, Referenz 5270, seit 2018 in Platin sowie als Roségold-Ausführung mit Goldarmband im „Goutte“-Design in der aktuellen Kollektion. 2020 lanciert die Manufaktur die Referenz 5270 erstmals in Gelbgold.
Das opalen silberfarbene Zifferblatt ziert aufgesetzten Stabindizes und Feuille-Zeigern aus Gelbgold. Die Anzeigen des Ewigen Kalenders präsentieren sich mit einem Zeigerdatum bei 6 Uhr und einem Doppelfenster für Wochentag und Monat bei 12 Uhr. Sie werden komplettiert durch zwei kleine runde Fensteranzeigen für den Tag-/Nacht- und Schaltjahr-Zyklus sowie das Mondphasen-Fenster.
Das Kaliber CH 29-535 PS Q ist das erste Chronographenwerk mit Ewigem Kalender, das zur Gänze von Patek Philippe entwickelt wurde (2011). Es kombiniert eine traditionelle Architektur (Horizontalkupplung, Schaltrad und Handaufzug) mit sechs patentierten Innovationen für die Chronographen-Funktion und besticht durch seinen flachen Kalendermechanismus (1,65 mm Dicke bei 182 Einzelteilen). Das Werk zeigt sich hinter einem Saphirglas-Sichtboden. Zum Lieferumfang der Uhr gehört zudem ein Massivboden aus 18 Karat Gelbgold.