Dienstag , 19 März 2024
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Apple verkauft mehr Uhren als gesamte Schweizer Uhrenindustrie

Im Vorjahr wurde die Apple Watch über 30 Millionen mal verkauft. Die Schweizerische Uhrenindustrie verkaufte lediglich 21,1 Millionen Armbanduhren, 13 Prozent weniger als im Vorjahr.

Apple lässt mit seiner Watch die Schweizer Uhrenindustrie weit hinter sich. Nach einem Bericht der britischen Beratungsfirma Strategy Analytics verkaufte die gesamte Schweizer Uhrenbranche 2019 21,1 Millionen Armbanduhren, um 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Absatz der Apple Watch sei im vergangenen Jahr dagegen um 36 Prozent auf 30,7 Millionen Stück gewachsen.

“Traditionelle Schweizer Uhrenhersteller wie Swatch und Tissot verlieren den Smartwatch-Krieg”, heißt es in einem Blog-Eintrag von Strategy Analytics. Die Apple Watch liefere “ein besseres Produkt über tief verzweigte Einzelhandelskanäle” und spreche jüngere Verbraucher an, die zunehmend digitale Armbanduhren wünschten. Die Zeitspanne, in der Schweizer Uhrenmarken bei den Smartwatches einen Eindruck hinterlassen könnten, laufe ab. “Die Zeit könnte für Swatch, Tissot, TAG Heuer und andere knapp werden.”

Umsätze

Bei den Umsätzen dürfte die Schweiz gegenüber Apple die Nase noch deutlich vorne haben, weil hochpreisige Luxusuhren sich derzeit weltweit gut verkaufen. 2018 exportierten die Schweizer Uhren im Wert von umgerechnet 19,8 Milliarden Euro. Der offizielle Wert für 2019 liegt noch nicht vor, dürfte aber nach Schätzungen die 20-Milliarden-Euro-Schwelle überschreiten. Apple hat 2019 in der “Wearables”-Sparte einen Umsatz von umgerechnet 24,7 Mrd. Euro erzielt. Zu diesem Geschäftsbereich gehören aber auch andere Produkte wie die populären AirPods-Ohrhörer und die HomePod-Lautsprecher.

Swatch

Von den Umwälzungen in der Uhrenindustrie ist vor allem die Swatch Group betroffen. Zu dem Konzern gehören Luxusmarken wie Breguet, Blancpain, und Omega, aber auch Marken, die sich an Publikum mit weniger Kaufkraft richten wie Tissot, Calvin Klein, Swatch und Flik Flak. Das Einstiegssegment, das Uhren zum Ladenpreis von bis zu 500 Franken und zum Exportpreis von bis 200 Franken umfasst, macht nach einem Bericht von Watson.ch gemessen an den Stückzahlen 56 Prozent am Exportvolumen aus. Am Gesamtwert in Franken hält dieses Segment aber lediglich einen Anteil von 4,1 Prozent.

About Karl Heinz Nuber

Nuber ist langjähriger unabhängiger Uhren Journalist und begann seine Karriere in den frühen 80er Jahren. Durch das Sammeln kam er zum Schreiben. Er ist Gründer des vierteljährlich regelmässig bilingual – Deutsch und English - erscheinenden TOURBILLON Magazin’s, der digitalen TOURBILLON Plattform TICK-Talk, der Ausstellungs- und Event Plattform Art of TOURBILLON und TOURBILLON TV. Er tritt regelmässig als Kenner der Branche in Erscheinung.

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