Donnerstag , 28 März 2024
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Ausgestellte Brillen des Luxusgüterkonzerns Kering. Bild: imago images / VCG

Französische Kering Group stösst “Klumpenrisiko” ab und setzt auf Marken mit Aktiva

Der französische Luxusgüterkonzern Kering trennt sich von den Schweizer Luxusuhrenmarken Girard-Perregaux und Ulysse Nardin.

In diesem Zusammenhang übergibt Kering die Sowind-Gruppe, zu der die beiden Marken gehören, an das derzeitige Management. In Zukunft möchte sich Kering auf die Marken konzentrieren, die das Potenzial haben, wichtige Aktiva innerhalb der Gruppe zu werden, wie der Konzern am Montag mitteilte. Zu Kering gehören nach wie vor die Luxusmarken Gucci, Yves Saint Laurent und Balenciaga.

Geleitet wird das Management-Team der Sowind-Gruppe seit 2018 von Patrick Pruniaux. “Wir verfügen über die richtige Konfiguration und die richtigen Ressourcen, um die langfristige Entwicklung der beiden Marken sicherstellen kann”, versicherte der Generaldirektor.

Die Transaktion soll im ersten Semester diesen Jahres abgeschlossen werden. Kering verlangt 100 Millionen für die beiden unrentablen Uhrenmarken, Kering hatte 2014 das achtfache des Verkaufspreis für die damals maroden Marken bezahlt. Die Zusammenlegung der beiden Marken innerhalb des Kering Konzerns wurde erst 2019 abgeschlossen

Die Uhren von Ulysse Nardin und Girard Perregaux liefen in der Vergangenheit eher schleppend. Ein Grund dafür war und ist vermutlich auch, dass die Uhrenhersteller innerhalb des Kering-Konzerns eher stiefmütterlich behandelt wurden.

Im Jahr 2020 musste die Sowind Group auf Grund heftiger Corona-Einbußen ganze 100 Mitarbeiter entlassen – also rund ein Viertel der kompletten Belegschaft! Zwar konnten die beiden Marken im vergangenen Quartal wieder auf den Wachstumskurs zurück gebracht werden; im Vergleich zu anderen Uhrenmarken sind das Wachstum und auch die Absatzzahlen in absoluten Angaben eher mau.

Welche Pläne die neuen Eigentümer mit den Uhrenmarken haben, ist noch nicht ersichtlich. Da es sich um einen Kauf des Managements handelt, dürfte die weitere Linie im Großen und Ganzen aber unverändert weiter geführt werden.

SUMMARY_Patrick Pruniaux ist derjenige, der die beiden Schweizerischen Traditionsmarken an die Wand gefahren hat. Er will nun die Marken zum Fliegen bringen, wie glaubwürdig ist dies? Wird er das Vertrauen das die Investoren in Ihn und sein Team setzen erfüllen? Ich als langjähriger intimer Kenner der Uhrenbranche bin da vorsichtig, dem ehemaligen Apple Manager und Turnschuh-CEO fehlt das Charisma, das man auf diesem Level der Highend Uhren benötigt, um das Publikum gefangen zu nehmen.

About Karl Heinz Nuber

Nuber ist langjähriger unabhängiger Uhren Journalist und begann seine Karriere in den frühen 80er Jahren. Durch das Sammeln kam er zum Schreiben. Er ist Gründer des vierteljährlich regelmässig bilingual – Deutsch und English - erscheinenden TOURBILLON Magazin’s, der digitalen TOURBILLON Plattform TICK-Talk, der Ausstellungs- und Event Plattform Art of TOURBILLON und TOURBILLON TV. Er tritt regelmässig als Kenner der Branche in Erscheinung.

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