Die weißgoldene Rolex Daytona “Le Mans” wird nicht mehr hergestellt, die kurze Produktionsserie resultiert in gigantischer Preissteigerung.
(W&W-2024_9) Neben all den Neuheiten, die Rolex während der Messe Watches and Wonders 2024 in Genf vorstellte, überraschte vor allem die Nachricht, dass die „Le Mans“ Daytona eingestellt wird.
Erst im letzten Jahr brachte Rolex diese besondere Daytona zu Ehren des 100. Jubiläums des 24 Stunden von Le Mans auf den Markt. Das Modell aus Weißgold mit Retro-Vibes hatte großen Zuspruch erhalten.
Rolex Daytona Le Mans 126529LN (Image: Rolex)
Die Spezialversion besitzt eine Cerachrom-Lünette aus schwarzer Keramik und ein Zifferblatt mit Totalisatoren im Reversed-Panda-Look, welches an das Zifferblatt einer der begehrtesten Uhren überhaupt – dem Modell 6263 von Paul Newman – erinnern soll. Dazu kommt eine rote „100“-Anzeige und ein offener Gehäuseboden, der den Blick auf das Kaliber 4123 freigibt. Das Uhrwerk wurde auf den ganztägigen Lauf des berühmten Langstreckenrennens abgestimmt. Es ist eine Weiterentwicklung des im Frühjahr 2023 vorgestellten Kalibers 4131, welches es ermöglicht, über die Chronographenfunktion Zeitspannen von 24 Stunden anstatt der sonst üblichen 12 Stunden zu messen.
Die Uhr wurde letzten Juni auf den Markt gebracht. Nur 10 Monate später folgt die Einstellung, damit hält die Uhr eine der kürzesten Produktionsserie der Marke beziehungsweise eine nun offenkundige Limitierung.
Vier Tage später steigen die Preise für die Referenz 126529LN auf Sekundärplattformen ins Unermessliche. Wer noch eines der raren Modelle ergattern möchte, muss derzeit über 300.000 Euro hinblättern für das mit ca. 50.000 Euro angesetzte Modell.
SUMMARY_Mit Blick auf die zeitweise exorbitant gestiegenen Preise von gebrauchten Uhren, sagte Jean-Frédéric Dufour, Chef von Rolex und Präsident der Watches & Wonders Stiftung, die die Messe auf gemeinnütziger Basis organisiert, warnte an der Eröffnung vor Selbstüberschätzung. «Uhren seien keine Aktien, sondern Produkte mit jahrhundertealten Tradition von Handwerk und Design. Es sei ein Fehler, sie aus einer reinen Return-on-Investment-Perspektive zu betrachten».
Wie man hört, bekundet der weltweite Handel seit einiger Zeit zunehmend Mühe, die aus der Schweiz importierten Uhren tatsächlich auch zu verkaufen. Erstmals seit Jahren sank sogar der Export aus der Schweiz im Februar um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es besteht das Risiko, dass die aufgestauten Lagerbestände zu Rabattschlachten und zum Aufblühen des Graumarkts führen werden. Wie viele der in den letzten Jahren neu entstandenen superexklusiven Brands die drohende Konsolidierung überleben werden, ist eine Frage der Zeit.