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Wie SRF berichtet, hat nach der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden der EU nun auch ein Sprecher der Wettbewerbskommission (Weko) auf Anfrage des Schweizer Medienhauses bestätigt, dass der Verkauf von Bucherer an Rolex auch in der Schweiz ohne Auflagen bewilligt wurde.
Damit sind die wettbewerbsrechtlichen Hürden für den Kauf überstanden und „Rolex übernimmt bei Bucherer die Macht“, wie die NZZ titelte.
Vor rund einem Jahr hatte der Luxusuhrenhersteller angekündigt, mit Bucherer einen der weltweit grössten Luxusuhrenhändler übernehmen zu wollen. Der Konzern befand sich damals im Alleinbesitz des 1936 geborenen, kinderlosen Jörg Gerold Bucherer.
„Aufgrund der Entscheidung von Jörg Bucherer, sein Unternehmen angesichts fehlender Nachkommen zu verkaufen, hat Rolex beschlossen, den Uhrenhändler zu übernehmen, der bisher eine unabhängige Einheit war“, hieß es damals in der Mitteilung von Rolex.
Bucherer verstarb nur wenige Wochen später.
Ende Juli dieses Jahres wurden die veränderten Besitzverhältnisse im Handelsregister bei der Bucherer AG eingetragen , schreibt die Handelszeitung. Demnach sind nun Rolex-Präsident Nicolas Brunschwig auch Präsident von Bucherer und Rolex-CEO Jean-Frédéric Dufour übernimmt den Posten des Vizepräsidenten der Juwelierskette.
Dem Verwaltungsrat von Bucherer gehören zudem ab sofort Christian Bezençon (Rolex-Finanzchef), Philippe Pascal (Rolex-Verwaltungsrat) an, ergänzt um Sören Schwieterka (Anwalt in der Luzerner Kanzlei Mühlebach Advokatur, welche seit Jahren die juristischen Interessen von Bucherer wahrgenommen hat.)
Nicht mehr Mitglied der strategischen Gremien sind laut Handelsregister Jörg Bucherer (†) und Marcel Braun, Chef der Holy Fashion Group. Und auch der Nachlassverwalter von Jörg Bucher, Urs Mühlebach, ist nicht mehr bei dem Unternehmen aktiv.
Laut des Online-Blogs coron.et sagte letzterer, dass das Vermögen des verstorbenen Bucherer-Patrons einer neuen Stiftung mit dem Namen Bucherer Foundation zugutekommen werde. Der Zweck der Stiftung werde „die Förderung und Unterstützung von Musik, bildender Kunst und Literatur, Qualitätstourismus, wissenschaftlicher Forschung und Lehre, die Verbesserung der Verfügbarkeit von Plätzen in Alters- und Pflegeheimen sowie die Betreuung behinderter Kinder“ sein.
SUMMARY_Jean-Frédéric Dufour (56) ist nun der mächtigste Mann in der Schweizerischen und in der Internationalen Uhrenbranche. Ich durfte ihn fast 50 Jahre begleiten. Er wirkt auf Fotos richtig schüchtern, ist er offenbar in echt aber nicht, im Gegenteil. Dufour zählt zu der Sorte Mensch, die einen Raum füllt, wenn sie ihn betritt. Und als einer mit enorm viel Ehrgeiz. Der hat aus ihm einen Supersegler, -golfer und -skifahrer gemacht – und einen Rechtshänder: Dufour war Linkshänder und hat sich umtrainiert, vom Schreiben bis zum Putten. Seit 2015 ist der Genfer Rolex-Chef – der sechste seit der Firmengründung durch Hans Wilsdorf im Jahr 1905. Damit sind wir schon beim Kern von Rolex: Hier dreht sich alles um Kontinuität. Mit Kontinuität hat er auch seine Machtposition aufgebaut. Ist diese Machtkonzentration auf einen Mann nicht ungesund? Wer kontrolliert ihn?
