Montag , 13 Oktober 2025
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Jagd nach dem Edelmetall

Australien erlebt derzeit einen neuen “Goldrausch”, bei dem die Erlöse aus der Goldindustrie trotz eines leichten Rückgangs der Goldfördermengen Rekordhöhen erreichen. Im ersten Quartal 2025 sank die Goldproduktion um etwa 7 % auf rund 73 Tonnen. Doch der Wert des geförderten Goldes stieg aufgrund hoher Preise deutlich an.

Faktoren für den Boom

Diese Entwicklung wird von mehreren Faktoren angetrieben:

  • Hohe Goldpreise: Sie verändern die wirtschaftliche Logik im Bergbau. Selbst alte Halden und zuvor unwirtschaftliche Lagerstätten werden wieder rentabel, da sich das Abbauprofil durch den hohen Marktwert von Gold verbessert.
  • Die steigenden Erlöse motivieren australische Unternehmen dazu, verstärkt Ressourcen aus dem Boden zu holen, auch wenn die reine Fördermenge nicht wächst oder leicht sinkt.

Dies führt zu einer Art “zweitem Goldrausch”, bei dem Investitionen in Exploration und Förderung zunehmen.

Ein verändertes wirtschaftliches Umfeld

Australien holt jetzt alles aus dem Boden, weil hohe Preise den Abbau auch von marginalen Vorkommen lohnenswert machen. So werden trotz sinkender Fördermengen Rekorderlöse erzielt. Diese Dynamik spiegelt eine veränderte wirtschaftliche Situation wider, in der nicht nur neue Minen profitabel sind, sondern auch ältere Bestände neu bewertet werden.

Wichtige Fakten zum australischen Goldabbau

  • Wichtige Region: Rund 60 % der australischen Goldvorkommen befinden sich in Westaustralien.
  • Bedeutende Mine: Die Super-Pit-Goldmine in der Nähe von Kalgoorlie ist das größte Goldbergwerk Australiens und ein beliebtes Touristenziel. 
  • Historische Bedeutung: Der australische Goldrausch, der mit der Entdeckung von Gold in Victoria im 19. Jahrhundert begann, führte zu einem explosionsartigen Bevölkerungswachstum und prägte die Entwicklung des Landes. 
  • Moderne Forschung: Kürzlich wurde ein “chemischer Fingerabdruck” entschlüsselt, der die Suche nach tief unter der Erde liegenden Goldvorkommen erheblich erleichtern soll. 

Geschichte des Goldrausches

  • Victoria: Der Victorianische Goldrausch (1851-1860er Jahre) war eine Periode des rasanten Bevölkerungswachstums in Australien, nachdem in Victoria Gold gefunden wurde. 
  • Westaustralien: Der Fund von Paddy Hannan in Kalgoorlie im späten 19. Jahrhundert löste ebenfalls einen Goldrausch aus und führte zur Entwicklung der historischen “Golden Mile”. 

Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen

  • Technologische Fortschritte: Die Entschlüsselung des “chemischen Fingerabdrucks” für Goldvorkommen ist ein großer Schritt, der die Goldsuche revolutioniert, indem er die Identifizierung von Bodenschätzen erleichtert. 
  • Umweltaspekte: Der Abbauprozess kann die Umwelt beeinträchtigen, da beim Lösen des Goldes aus dem Gestein giftige Stoffe wie Cyanid verwendet werden können, die dann unkontrolliert in die Umwelt gelangen könnten, wie das Schweizer Radio und Fernsehen berichtet. 
  • Goldwaschen: Heute ist das Goldwaschen in einigen Gebieten Australiens als Freizeitbeschäftigung erlaubt und zieht Menschen an, die Geschichte und Spannung in der Natur suchen. 

up date 8.10.2025

Goldpreis erreicht Rekordhoch: Erstmals über 4.000 US-Dollar je Unze

In der Nacht auf Mittwoch kostete eine Unze (etwa 31,1 Gramm) des Edelmetalls erstmals mehr als 4.000 US-Dollar. Im frühen Handel kletterte der Goldpreis um bis zu 1,1 Prozent auf etwas mehr als 4.029 US-Dollar und erreichte damit ein weiteres Rekordhoch. Es ist bereits das sechste seit Montag vor einer Woche – also in acht Handelstagen.

Seit Ende 2024 verteuerte sich das Edelmetall bereits um rund 53 Prozent und steuert auf den höchsten Anstieg in einem Jahr seit 1979 zu. Es schnitt damit zudem im laufenden Jahr deutlich besser ab als viele andere Anlageklassen. Gold gilt bei vielen Investoren als sicherer Hafen in politisch unsicheren Zeiten sowie bei einer hohen Verschuldung von Staaten.

Innerhalb seines Höhenflugs war der Goldpreis im März 2025 erstmals mehr als 3.000 Dollar wert. Damit übersprang das Edelmetall in diesem Jahr gleich zwei Tausender-Marken. Der Anstieg über die 2000-Dollar-Schwelle erfolgte 2020 im Zuge der wirtschaftlichen Verwerfungen der Corona-Pandemie. Noch länger liegt der Sprung über die 1.000 Dollar zurück. Dieser gelang 2009 – also kurz nach der Weltfinanzkrise.

Viele Experten führten den starken Anstieg seit eineinhalb Wochen um rund 270 Dollar oder sieben Prozent auf die teilweise Schließung der Regierungsgeschäfte (“Shutdown”) in den Vereinigten Staaten zurück. Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank hält dies jedoch nicht für den ausschlaggebenden Grund, da sich die Zinssenkungserwartungen mit Blick auf die US-Notenbank dadurch nicht verändert hätten.

“Vielmehr liegt es nahe, dass politische, und damit zum Teil einhergehend, fiskalische Risiken zuletzt wieder verstärkt für Unsicherheit sorgen”, hieß es in ihrem Kommentar vom Dienstag. Sie verweist auf die Rücktritte der Premierminister in Frankreich und in Japan. “Eine nennenswerte Konsolidierung der Haushalte wird in beiden Fällen in Zweifel gezogen.”

Mit dem Anstieg um mehr als die Hälfte sticht Gold in diesem Jahr die meisten anderen Anlageklassen aus. Selbst der Bitcoin, der wie Gold von den geopolitischen Krisen und der politischen Unsicherheit profitiert, kann da nicht mithalten. Die älteste und bekannteste Digitalwährung der Welt hatte zwar am Montag mit Kursen von mehr als 126.000 Dollar ebenfalls eine Bestmarke erklommen.

Aktuell kostet der Bitcoin mit knapp 122.000 Dollar allerdings wieder weniger. Seit Ende 2024 zog die Notierung um 30 Prozent und damit deutlich weniger als der Goldpreis an. Mittel- und langfristig hat allerdings der Bitcoin die Nase vorn. In den vergangenen drei Jahren hat sich der Kurs der Digitalwährung mehr als versechsfacht – also um mehr als 500 Prozent zugelegt.

Zum Vergleich: Gold verteuerte sich seit Anfang Oktober 2022 lediglich um fast 140 Prozent. Noch deutlicher wird es beim Zehnjahresvergleich. Seit Herbst 2015 zog die Goldnotierung um rund 250 Prozent an; diejenige des Bitcoins aber um fast 50.000 Prozent – sprich: der Kurs ist fast das 500-Fache gestiegen.

SUMMARY_Die aktuelle Goldprognose ist mehrheitlich positiv, wobei kurzfristig eine Stabilisierungsphase erwartet wird, gefolgt von einem weiteren Anstieg auf bis zu 4.000 USD pro Unze im vierten Quartal 2025. Mittelfristig wird eine Fortsetzung des Aufwärtstrends erwartet, angetrieben durch die globalen Zinssenkungen, geopolitische Unsicherheiten und eine steigende Risikoaversion der Anleger. 

About Karl Heinz Nuber

Nuber ist langjähriger Uhren Journalist und begann seine Karriere in den frühen 80er Jahren. Er ist Gründer des vierteljährlich regelmässig bilingual – Deutsch und English - erscheinenden TOURBILLON Magazin’s, der digitalen TOURBILLON Plattform TICK-Talk, der Ausstellungs- und Event Plattform Art of TOURBILLON und TOURBILLON TV. Er tritt regelmässig als Kenner der Branche in Erscheinung.

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