Das Schweizer Start-up ID Genève setzt es sich zum Ziel, nachhaltige Luxusuhren zu produzieren. Seit kurzem ist Filmstar Leonardo DiCaprio Investor.

Die Schweizer Luxusuhrenmarke ID Genève hat die Mission, komplett nachhaltige Luxusuhren zu produzieren. Zügig generierte das Unternehmen mit dem Anspruch mediale Aufmerksamkeit. Wie die «Financial Times» berichtet, habe der Uhrenhersteller nun gar die Aufmerksamkeit internationaler Stars erregt. Schauspieler und Umweltaktivist Leonardo DiCaprio möchte in die nachhaltige Mission des Start-ups investieren. Er sei Teil einer Finanzierungsrunde in der Höhe von zwei Millionen Franken, wie ID Genève am Dienstag mitteilte.

DiCaprio hat sich mit seinem Engagement für die Umwelt einen Namen gemacht. Seit 2014 ist er Friedensbotschafter der Vereinten Nationen für den Klimawandel und er investiert sein Geld vornehmlich in Firmen mit einem nachhaltigen Geschäftskonzept. ID Genève passe perfekt in dieses Beuteschema, erklärt der Schauspieler: «Das Unternehmen krempelt die Luxusuhrenindustrie um, indem es sich für ethisch einwandfreie und recycelte Materialien sowie kohlenstoffarme Prozesse in einer Kreislaufwirtschaft einsetzt.»

DiCaprios Name soll ID Genève nach vorn katapultieren
Die Uhrenindustrie hat sich nur langsam an das in der Gesellschaft wachsende Bedürfnis nach nachhaltigen Produkten angepasst. ID Genève hat es sich zum Ziel gesetzt, dies zu ändern. Die Finanzierungsrunde und DiCaprios Name sollen ihnen dabei auf die Sprünge helfen. Mitgründer Nicolas Freudiger erwartet, dass ihre Mission, die Aufgeschlossenheit des Marktes für Produkte mit geringen Umweltauswirkungen, und DiCaprios Fürsprache sie nach vorn katapultieren würden. «In jeder Branche gibt es irgendwann einen Wendepunkt, an dem eine neue Technologie oder eine neue Marke interessanter wird als andere», so Freudiger.

Zwei Millionen Franken seien in der Luxusuhrenindustrie zwar eine kleine Summe, doch gemeinsam mit DiCaprios Namen würde dies ID Genève die Möglichkeit bieten, «Partnerschaften aufzubauen und sich mit Gleichgesinnten zusammenzuschliessen, die etwas bewirken wollen, um eine Branche zu verändern», erklärte Freudiger.

Bis zu 165 Mal weniger Kohlenstoff
ID Genève setzt für seine Uhren auf eine kohlenstoffarme Produktion. Ihre Stahlgehäuse werden aus Abfällen der Uhrenindustrie hergestellt und in einem Solarofen mithilfe der Sonneneinstrahlung geschmolzen – so fällt der Kohlenstoff-Fussabdruck laut ID Genève 165 Mal geringer aus als bei herkömmlichem Stahl. Die Uhrenarmbänder werden aus Grünabfällen hergestellt, die in Londoner Parks gesammelt werden. Zudem arbeitet der Uhrenhersteller mit den britischen Firmen Magical Mushroom zusammen, um kompostierbare Verpackungen herzustellen.
Nachhaltigkeitskonzepte anderer Uhrenmarken
Das Start-up ist in seinem klimafreundlichen Bestreben nicht allein, auch andere Schweizer Uhrenmarken setzen auf Nachhaltigkeitskonzepte. Breitling hat sich verpflichtet, sein Gold bis März 2025 durch vollständig rückverfolgbares ethisches Gold zu ersetzen. Panerai möchte seine Uhrenschachteln umweltfreundlicher machen und auch Oris hat ein Programm zur Reduzierung seines Kohlenstoff-Fussabdruckes angekündigt. Doch DiCaprio sagt, die Branche müsse mehr tun: «Nachhaltigkeit sollte ein zentraler Wert für jedes Unternehmen sein.» Daher hoffe er, dass andere Uhrenhersteller die Pionierarbeit von ID Genève als Anlass sähen, selbst auch mehr für das Klima zu tun.
SUMMARY_
Tick-Talk TickTalk Blog

















