Die Baselworld war die Mutter aller globalen Uhrenmessen. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Messe seit ihren bescheidenen Anfängen als Teil der Muba-Ausstellung im Jahr 1917 einen langen erfolgreichen Weg zurückgelegt hat. Die Gier, die Arroganz und die Unfähigkeit des MCH Messe-Management brach der Baselworld endgültig das Genick. 2021 verkündet Michel Loris-Melikoff das AUS der Baselworld.
Das Ausmaß der Messe ist schwer zu begreifen. Über 1 200 Uhrenmarken, 150 000 Besucher und 141 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche – das ist eine ganze Menge, auch wenn die Messe nur acht Tage dauert.
Hier sind zehn Fakten, die Sie nicht vergessen sollten …
1. Mehr als 4.000 Journalisten aus über 70 Nationen nehmen jedes Jahr an der Messe teil.
2. Es gibt nicht weniger als 13 Hallen mit Uhrenkollektionen.
3. Der größte Stand (basierend auf der Messe 2014) hatte eine kolossale Größe von 1.625 Quadratmetern.
4. Der kleinste Stand auf der Messe ist dagegen gerade einmal 6 Quadratmeter groß.
5. Die Gesamtlänge der Standfassaden würde 21 Kilometer betragen, wenn man sie aneinanderreiht.
Baselworld 2015
6. Für die Standkonstruktionen werden mehr als 6.300 Tonnen Stahl verwendet.
7. Mehr als 7.000 Lastwagen werden eingesetzt, um die Ausrüstung für den Standbau anzuliefern.
8. Während der acht Tage werden 25.000 Personen auf den Ständen beschäftigt sein.
9. 400 Reinigungskräfte werden eingesetzt, um das Messegelände während der Messe täglich zu reinigen.
10. Rund sechs Millionen Visitenkarten werden während der Messe zwischen Einkäufern und Ausstellern ausgetauscht

Nachdem die Baselworld begraben wurde, setzte die MCH auf Hybridmodelle wie zum Beispiel bei der ART. Das Management wurde jedoch nicht ausgewechselt, die Probleme blieben jedoch diesselben. Kapitalbedarf!
SUMMARY_Ich kann mich noch gut an die Baselworld erinnern, ich war 45 mal dabei. Einerseits als Journalist und Verleger, anderseits als Berater von namhaften Ausstellern. In der Vergangenheit war es immer so, dass die Messeleitung die Belegung der allen bestimmte. Dies war nicht endgültig, rund 98 Prozent waren mit ihren zugeteilten Plätzen nicht einverstanden. Auch meine Kunden konnten dies nicht akzeptieren. So reklamierte ich namens und auftrags meiner Kunden, die Verantwortlichen der Messe meinten dann: “Man kann sicher darüber sprechen, selbstverständlich waren pekunäre Forderungen der Messeverantwortlichen im Hintergrund. “Zahlen Sie doch 1 bis 2,5 Millionen CHF under the table, dann kann ich Ihnen einen besseren Platz zuteilen”. Mittel- und langfristig machten dieses Spiel die Aussteller nicht mit”!
Die Baselworld war eine Marke der MCH. Nachdem die Baselworld tot war, richtete man das Augenmerk auf die ART. James Murdoch, der Spross der amerikanischen Milliardärsfamilie, und die Stadt Basel kontrollieren den Messebetreiber MCH. Und legen sich nun ins Bett mit der Herrscherfamilie Al Thani aus Katar. Nächstes Jahr werden die drei zum ersten Mal eine Art Basel in Doha veranstalten. Der Grund? Follow the money. Oder etwas weniger profan formuliert: Eine kommerzielle Kunstmesse wie die Art Basel muss auch dort präsent sein, wo der Kunstmarkt wächst und wo Geld im Überfluss vorhanden ist. Schöner Nebeneffekt der ganzen Sache: Erstens steht die Art Basel Doha unter der Schirmherrschaft von Sheikha Al Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al Thani und damit einer Frau. Das ist in der männlich dominierten Gesellschaft von Katar keine Selbstverständlichkeit. Zweitens macht die Messe mit der Art Basel Doha deutlich, dass Kunst Teil der globalen Entertainmentindustrie ist. Denn das katarische Geld stammt von Qatar Sports Investments, der Beteiligungsgesellschaft, die unter anderem den Champions-League-Finalisten PSG kontrolliert.
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