Die „The Deloitte Swiss Watch Industry Study 2023“ hat sich in diesem Jahr auch mit Indien befasst. Grund ist, dass ein Großteil der befragten Branchenmanager auf die Frage nach dem größten Wachstumsmarkt für die Schweizer Uhrenindustrie den bevölkerungsreichsten Staat der Erde nannte.
Weshalb der indische als besonders aussichtsreich betrachtet wird, offenbart eine Befragung unter Konsumenten. Nur sechs Prozent gaben an, niemals eine Uhr zu tragen, 27 tragen regelmäßig eine klassische Uhr, 25 Prozent eine Smartwatch und 42 Prozent beides.
Von Januar bis Oktober 2023 beträgt der Wert von Schweizer Uhren, die nach Indien exportiert wurden, 176,2 Millionen CHF, das sind 14,7 Prozent mehr als im Vorjahr und 46,2 Prozent mehr als 2021. Damit liegt Indien für die Schweiz weltweit auf Platz 22 im Ranking der Export-Märkte.
Indiens Bruttoinlandsprodukt ist in den vergangenen Jahren gestiegen, weitgehend getrieben durch den Konsum, der sich voraussichtlich auf 4,5 Billionen US-Dollar bis Ende 2030 mehr als verdoppeln wird.
Dahinter stecken sozioökonomische und demografische Veränderungen wie eine wachsende Mittelschicht und eine zunehmende Urbanisierung. Zudem gehört die Mehrheit der Bevölkerung zur konsumstarken Gruppe der 18 bis 55-Jährigen.
Laut Euromonitor wird der Einzelhandel im kaufenden Jahr mit Luxusgütern 6,6 Milliarden US-Dollar umsetzen und diesen bis 2030 auf 10,9 Milliarden US-Dollar steigern können.
Vielversprechend ist auch die große Anzahl an Millionären in Indien. 2022 waren es rund 849.000, im Jahr 2026 werden es schätzungsweise 1,6 Millionen sein.
Laut Deloitte beschrieben im August 2023 75 Prozent der indischen Verbraucher ihre finanzielle Situation als besser als im vergangenen Jahr, und 56 Prozent gaben an, dass sie es sich leisten können, Dinge zu kaufen, die sie nicht benötigen, aber Freude bereiten. Mit zunehmendem Einkommen steigt dieser Anteil auf 70 Prozent.
„Schweizer Uhrenmarken haben eine langfristige Sichtweise auf Indien strategischen Standort. Indien hat eine Wachstumsgeschichte, an der viele führende Marken teilhaben wollen. Wir sehen immer mehr Erst-Käufer von Uhren und bestehende Kunden kaufen höherwertig ein. Wir gehen davon aus, dass diese Wachstumsdynamik in den kommenden Jahren anhalten wird“, sagt Pratiek Kapoor, Head of Operations & Communication Kapoor Watch Company.
Nahezu alle großen Schweizer Uhrenmarken in allen Preisklassen können über ein Netzwerk an Vertragshändlern und Drittanbietern wie wie Art of Time, Ethos Ltd., Helios, Kapoor Watch Company und Zimson erworben werden.
Jedoch gaben nur 27 Prozent der befragten indischen Konsumenten an, eine Uhr im stationären Handel zu kaufen, um den Zeitmesser anzuprobieren. 70 Prozent jedoch bevorzugen den Onlinekauf auf Mulitmarken-Plattformen, einem virtuellen Marktplatz oder der Marken-Website. Die 24/7-Verfügbarkeit, Preis und Verfügbarkeit werden dabei als Gründe genannt.
Schätzungen gehen davon aus, dass es 2026 in Indien eine Milliarde Smartphone-Nutzer geben wird. Das veranschaulicht das Potenzial des E-Commerce in dem südasiatischen Land.
Bulgari setzt dennoch auch auf die Eroberung der indischen Konsumenten über physische Boutiquen. Die LVMH-Marke hat gerade ihre Präsenz auf dem boomenden Markt mit der Eröffnung einer Boutique in Mumbai erweitert.
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