Die Gold-Rallye hält unvermindert an, der Preis eilt von Rekord zu Rekord. Was heißt das für Anleger? Sollten Sie den hohen Preis nutzen, um Gewinne mitzunehmen? Und was heisst dies für die Uhren- und Schmuckindustrie?
Gold ist so teuer wie noch nie in seiner Geschichte. Gestern sprang der Preis für eine Feinunze des gelben Edelmetalls an der Börse in London auf 2.141 Dollar und übertrumpfte damit das alte Rekordhoch vom Dezember. Auch in Euro erreichte der Goldpreis mit 1.974 ein Allzeithoch.
Es ist die Krönung einer bemerkenswerten Rally. So hatte es Gold in den vergangenen drei Jahren stets nur kurzfristig geschafft, über die 2.000 Dollar zu lugen. Doch seit Mitte Dezember unterschritt das gelbe Edelmetall die psychologisch wichtige Marke fast gar nicht mehr.
Etwa die Hälfte des weltweit nachgefragten Goldes fließt direkt in die Uhren- und Schmuckindustrie. Darüber hinaus gibt es jedoch zahlreiche andere industrielle Verwendungen für Gold. So fahren z.B. nach einer Studie der Technischen Universität Chalmers in Göteborg, Schweden, rund 440 Tonnen Gold als Bestandteil von Autos auf Europas Straßen.
In der chemischen Industrie ist Gold als Katalysator nicht wegzudenken, und auch in der Medizin wird das Edelmetall immer wichtiger: Gold ist wichtiger Bestandteil von Schnelltests zur Erkennung zahlreicher Krankheiten wie z.B. Malaria und wird aktuell auch in den meisten COVID-19-Tests verwendet. Auch therapeutisch wird Gold erfolgreich bei der Behandlung von Gelenkerkrankungen wie Rheuma eingesetzt.
Aufgrund seiner extremen Dehnbarkeit und Leitfähigkeit ist das Edelmetall auch unverzichtbarer Bestandteil vieler mobiler Anwendungen wie Smartphones und smarter Wearables. Gerade hier sind perspektivisch starke Wachstumsraten zu erwarten, was tendenziell den Goldpreis stützen dürfte.